Henstedt-Ulzburg . Drei Gräber im Moor - diese Nachricht hat für Interesse und Unruhe gesorgt. In der gestrigen Ausgabe der Regionalausgabe Norderstedt des Hamburger Abendblatts stand der Bericht über die versteckte Grabanlage im Henstedter Moor. Jetzt steht fest, warum es diese ominöse Anlage gibt: Nach dem Erscheinen des Artikels meldeten sich drei Jugendliche bei der Polizei in Henstedt-Ulzburg als Urheber der Grabanlage.

Ein "makabrer Scherz", wie die Kriminalpolizei ursprünglich vermutete, sollte die Grabanlage nicht sein. Dahinter steckt ein Filmprojekt: Um die Textzeile eines Gedichtes in Filmbilder umzusetzen, wurden die Gräber angelegt. Große Baumstämme sollten die Grabstelle von zwei Erwachsenen markieren, kleine Baumstämme die Grabstelle eines Kindes. Alle drei Grabstellen wurde einzeln so mit Laub abgedeckt, dass bei flüchtigem Hinsehen tatsächlich der Eindruck von darunter liegenden Menschenleichen entstand.

Das ganze wurde mit selbst gebastelten Holzkreuzen versehen und mit Baumstämmen links und rechts von den Gräbern eingefasst. Als Sichtschutz wurden in Richtung Moortrampelpfad Baumstämme, Äste und Zweige aufgeschichtet.

Vermutlich wäre die Grabanlage nie entdeckt worden, wenn der Pfad durch das Moor nicht knöcheltief unter Wasser gestanden hätte. Eine Spaziergängerin musste mit ihren Hunden einen Umweg gehen und stolperte dabei förmlich über die etwas abseits gelegenen Grabhügel. Sie bekam einen Schreck und alarmierte die Polizei Henstedt-Ulzburg, die nach einer Begutachtung ihrerseits die Kriminalpolizei einschaltete.

Die Polizei ist froh, dass sich die drei Jugendlichen sofort meldeten, um Missverständnisse auszuräumen. "Sie wollten niemanden erschrecken", sagt Polizeisprecherin Sandra Mohr. Gleichzeitig erklärten sich die drei Nachwuchsfilmer bereit, die "Gräber" zu räumen und die zusammen gesammelten Hölzer wieder im Moorgelände zu verteilen. Für Polizei und Kriminalpolizei ist der Fall damit erledigt.