Der bislang milde Winter schont die Fahrbahndecken auf den Norderstedter Straßen. Die Substanz ist im Vergleich zu anderen Städten gut.

Norderstedt. Der milde Winter ist gut für den Zustand der Straßen in Norderstedt. Schlaglöcher in der Straßendecke treten derzeit eher spärlich auf. "Die Lage ist sehr entspannt", sagt der Leiter des Norderstedter Betriebsamtes, Martin Sandhof.

Damit ausgebesserte Stellen in den Straßen aufbrechen und sich zu Schlaglöchern entwickeln, muss es einen Wechsel von Frost- und Tauphasen geben. Wasser, das über schadhafte Stellen in den Asphalt eingedrungen ist, gefriert bei Minusgraden und sprengt dann den Straßenbelag.

"Wir hatten bisher nur vor Weihnachten ein paar echte Frosttage", sagt Sandhof. Und die hätten im Stadtgebiet nicht viel Schaden angerichtet. Die Segeberger Chaussee sei der Schlagloch-Schwerpunkt der Stadt. "Doch die Straße wird ja Stück für Stück von Grund auf saniert, dort bessern wir derzeit nur noch aus", sagt Sandhof. Ansonsten gebe es diverse Schadensmeldungen aus den Nebenstraßen. Doch dort liege die Ursache für die Schäden eher am generell schlechten Zustand. "Viele Nebenstraßen sind in Norderstedt eben nicht ausgebaut", sagt Sandhof. Aber da Anwohner selten begeistert sind, wenn sie am kostspieligen Ausbau der Straßen beteiligt werden, müssen sie Schlaglöcher als das geringere Übel hinnehmen.

Die Straßenkontrolleure und der Asphalt-Trupp des Norderstedter Betriebsamtes sind derzeit überall im Stadtgebiet unterwegs, um Schadstellen auszumachen und sofort auszubessern. "Derzeit haben wir es eher mit Rissen in den Fahrbahnen zu tun, die geschlossen werden müssen", sagt Sandhof. Kein Vergleich zum "Jahrhundertwinter" 2009/2010, als Eis und Schnee für über 4100 kleinere und größere Schäden an über 3500 Stellen im Norderstedter Straßennetz und damit für Kosten in Höhe von 400.000 Euro gesorgt hatten.

300 Kilometer an Straßen, 183 Kilometer an Radwegen und 200 Kilometer an Gehwegen hat die Stadt Norderstedt. Und die Substanz ist im Vergleich zu anderen Städten gut. "Die gute Sanierungsarbeit an den Verkehrsflächen in den vergangenen Jahren zeigt jetzt Wirkung. Wir haben immer weniger zu tun", sagt Sandhof. Das sei auch ein Verdienst der Politik, die das Betriebsamt mit ausreichenden finanziellen Mitteln ausgestattet habe, um die Arbeiten zu erledigen. 1,4 Millionen Euro stehen in diesem Jahr für den Straßenunterhalt zur Verfügung, 400.000 Euro für die Gehwege und weitere 300.000 Euro für die Ausbesserungen auf den Radwegen. Sandhof: "Damit können wir einiges bewirken."

Bei der Sanierung der Straßen setze das Betriebsamt zunehmend auf die Verlegung einer kompletten Fahrbahndecke ohne Nahtstellen. So geschehen am Jahresende auf einem Teilstück der Ochsenzoller Straße. Unter Vollsperrung des Verkehrs wurde die Fahrbahndecke über die volle Breite der Straße erneuert. Diese Straßen haben keine Schwachstellen mehr, außerdem läuft der Verkehr ruhiger. Sandhof: "Und was die Sanierung angeht hat man dann zwanzig oder dreißig Jahre seine Ruhe." Martin Sandhof möchte den Winter noch nicht vor dem Frühling loben. Er erwartet in den kommenden Monaten noch etliche Frosttage, die den Straßen sicher noch zusetzen werden. Doch die Halbzeitbilanz des Winters 2012/2013 fällt überaus positiv aus.