Norderstedt. Jörg Janoske liebt die kleinen, feinen weißgelben Rübchen. Die kurzen, unten spitz zulaufenden Wurzeln holt er sich für seinen Stand auf dem Wochenmarkt am Herold-Center in Norderstedt natürlich nicht aus der Mark Brandenburg, in der sie nach Polen und Finnland heimisch wurde. Sie wachsen auch auf der anderen Seite Hamburgs, im großen Gemüse-Anbaugebiet Vierlanden.

"Die sind absolut frisch und vor allem gesund", sagt Jörg Janoske. Vor allem aber ihr feiner Geschmack verführt. Sie hat ein leicht nussiges Aroma, und schmeckt nicht, wie vielfach behauptet, scharf wie Rettich.

Und sie ist leicht und schnell zuzubereiten. Einfach schälen wie andere Wurzeln, beispielsweise Mohrrüben, in Stücke schneiden und bissfest in Wasser kochen. Dann gibt es viele Varianten, beispielsweise mit Zucker und Butter karamellisieren. Das war das bevorzugte Rübchen-Rezept des Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe. Edel munden sie in gutem Oliven-Öl, ganz leicht aromatisiert mit Knoblauch, geschwenkt und mit klein gehackter Petersilie serviert.

Das Aroma wird auch gut durch einen Schuss flüssiger Sahne aus dem Rübchen gekitzelt. Das Teltower Rübchen ist, wie jedes Gemüse, mehr als eine Beilage. Es gibt dem Essen erst den richtigen - und obendrein auch noch gesunden - Kick. Eines aber darf dem zarten Rübchen nicht zugemutet werden: Dicke Mehlpampe, scharfe Gewürze oder schwere Essensbegleiter. Eine elegant orientalische Note erhält das Teltower Rübchen mit einer guten Prise Kardamom, übrigen ohnehin ein urgesundes, edles Gewürz.

Zudem ist die Rübe aus der Mark Brandenburg tapfer. Sie nimmt auch Minusgrade nicht übel und kann von Oktober bis März geerntet werden. Daher kommt sie jetzt auch knackfrisch auf den Tisch.