Der Kreis Segeberg wagt einen weit vorausschauenden Blick auf die Zukunft der Schulen. Bis ins Schuljahr 2027/28 reicht die Prognose, die einen deutlichen Rückgang der Schülerzahlen vorhersagt. Doch das Zahlenwerk hat einen entscheidenden Fehler: Es ist offensichtlich weitgehend unter Ausschluss der Städte und Gemeinden entstanden. Zumindest Norderstedt als mit Abstand größte Stadt des Kreises findet sich im Schulentwicklungsplan des Kreises nicht wieder.

Dabei hat die Stadt die vom Kreis erbetene Stellungnahme abgegeben. Doch nichts davon findet sich in der Prognose wieder, es gibt nicht mal einen Hinweis darauf, dass die Stadt selbst Schülerzahlen erhebt und veröffentlicht. Das hat zwei Konsequenzen: Der vom Kreis prognostizierte Rückgang der Schülerzahlen trifft nach Aussage der Stadt nicht zu, sodass auch keine Schulen wegen fehlender Schüler geschlossen werden müssen. Der Blick allein auf die Kreiszahlen könnte Eltern, Lehrer und Schüler unnötig verunsichern, wenn die eigene Schule als langfristig gefährdet eingestuft wird.

Mitarbeiter und Kommunalpolitiker, die die Stellungnahme erarbeitet, diskutiert und verabschiedet haben, sind frustriert. Warum sollen sie sich die Arbeit machen, wenn die Ergebnisse ignoriert werden? Künftig sollte die Kreisverwaltung verantwortungsvoller handeln. Sonst könnte das ohnehin seit Jahren angespannte Verhältnis zwischen dem Kreis und seinem größten Geldgeber einen weiteren Riss bekommen.