FDP wirft Bürgervorsteher im “Fall Thormählen“ Populismus vor

Henstedt-Ulzburg. Die Initiative der Gemeindeverwaltung Henstedt-Ulzburg und von Bürgervorsteher Carsten Schäfer, am Neujahrsempfang am Sonntag mit einer Unterschriftenliste zum "Fall Thormählen" Druck auf die ermittelnde Staatsanwaltschaft Kiel auszuüben, bekommt politischen Gegenwind. Die FDP-Fraktion kritisiert das Vorhaben mit scharfen Worten.

"Carsten Schäfer suggeriert durch seine populistische Aktion, dass die Bürger nur auf die Straße zu gehen brauchen, um einen staatsanwaltlichen Ermittlungsprozess zu beeinflussen", sagt die Pressesprecherin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Silke Schmude. "Das zeugt entweder von einer tiefen Ahnungslosigkeit und Naivität oder von einem merkwürdigen Demokratieverhältnis."

Für die FDP steht laut Schmude fest: Schäfer und die stellvertretende Bürgermeisterin Elisabeth von Bressensdorf müssen sich öffentlich von Misstrauensbekundungen distanzieren und zudem das Auslegen der Unterschriftenliste stoppen.

Wie berichtet, soll am kommenden Sonntag im Ratssaal ab 11.30 Uhr ein Bogen ausliegen, in den sich volljährige Bürger eintragen können. Diese Liste soll anschließend zusammen mit einem Anschreiben von Verwaltung und Bürgervorsteher als Symbol des Protestes gegen den langsamen Fortschritt der schon seit Februar 2012 andauernden Ermittlungen direkt an die Staatsanwaltschaft in die Landeshauptstadt geschickt werden.

Der beurlaubte Bürgermeister Torsten Thormählen steht unter Verdacht der Bestechung und Bestechlichkeit sowie der gemeinschaftlichen und gewerbsmäßigen Untreue in besonders schweren Fällen.