Kaltenkirchener Händler setzen auf hochwertige Produkte und Aktionen. Neues Konzept soll in den kommenden Monaten umgesetzt werden.

Kaltenkirchen. Drei Obst- und Gemüsehändler, ein bisschen Fisch und Wurst, dazu Brot und Käse - das Angebot auf dem Kaltenkirchener Wochenmarkt ist bislang überschaubar. Die Gänge der kleinen Budenstadt sind sonnabends belebt, aber nicht belebt genug. Eine Imbissbude, die zeitweise dort stand, verschwand nach kurzer Zeit wieder. "Aus Rentabilitätsgründen", heißt es im Rathaus. Jetzt soll der Wochenmarkt attraktiver werden. Die Marktbeschicker haben gemeinsam mit der Stadtverwaltung und dem Stadtmarketing ein Konzept zusammengestellt, das mehr Kunden anlocken soll.

Die Stadtvertretung hat das Konzept, das in den kommenden Monaten umgesetzt wird, abgesegnet. Geplant sind gezielte "Werbe- und Eventaktionen" und die Ausdehnung auf die Fläche gegenüber vom Rathaus beim Optiker Lescow. Auch das Angebot der Waren soll vergrößert werden. Langfristig können sich die Kaltenkirchener über einen zweiten Markttag freuen.

"Der Hauptanziehungspunkt für Kunden bzw. die größte Motivation für einen Marktbesuch sind die Frische und Qualität der angebotenen Waren sowie der persönliche Kontakt zum Händler", heißt es in dem Konzept. Diese Faktoren, die für die Attraktivität sorgen, könnten zum Beispiel durch Aktionen wie "Live-Cooking", Spargel- oder Kürbisfest genutzt werden. Auch gezielte Werbemaßnahmen sollen für mehr Kunden sorgen.

Vom Tisch ist jedoch die Privatisierung des Wochenmarkts. Den Marktbeschickern waren die Haftungsrisiken zu groß, sodass die Verkaufsveranstaltung auch künftig unter der Regie der Stadtverwaltung stattfindet, die pro Jahr 13.000 Euro mit den Standgeldern verdient. Mitreden werden die Händler dennoch. Ein Wochenmarktbeirat soll gegründet werden, der sich zwei- bis dreimal im Jahr trifft. Nach dem Vorbild in anderen Städten ist außerdem die Einstellung eines Marktmeisters im Gespräch, der als Ansprechpartner dient und Organisationsaufgaben übernimmt.

Einig sind sich die Marktbeschicker und die Mehrheit der Stadtvertretung außerdem, dass eine Sperrung der Holstenstraße nicht in Frage kommt. Die gesperrten Flächen für weitere Verkaufswagen zu nutzen, kommt für die Stadtverwaltung vorerst nicht in Betracht, da das Interesse nicht allzu groß ist. "Natürlich können wir die Holstenstraße sperren", sagt Bürgermeister Hanno Krause. "Aber wenn da keiner steht, macht das keinen Sinn."

Die Idee für eine Sperrung der Holstenstraße während des Marktes war von der FDP-Fraktion gekommen, die sich jedoch nicht gegen die anderen Parteien und fraktionslosen Stadtvertreter durchsetzen konnte. Die Liberalen wollten die Flächen auf der Fahrbahn nicht nur für den Handel, sondern auch für Vereine und Aktionen nutzen.

"Das bringt gar nichts", hält Marktsprecher Maik Baumgarten der FDP entgegen. Eine Sperrung führe dazu, dass potenzielle Kunden die gewohnten Parkplätze nicht mehr erreichen können. "Auch die Geschäftsleute in der Holstenstraße würden dagegen auf die Barrikaden gehen", glaubt Baumgarten. Für sie könnte eine Schließung der Fahrbahn am umsatzstärksten Tag der Woche zu Umsatzeinbußen führen.

Zum Konzept des Marktes sagt Baumgarten: "Wir wollen den Markt mit qualitativ hochwertigen Produkten und guten Händlern erweitern." Die neue Fläche vor dem Optikergeschäft biete sich beispielsweise für Spezialitätenhändler an. Zwei bis drei Stände würden dort Platz finden.

Maik Baumgarten geht davon, dass die ersten Schritte des neuen Marktkonzepts im Frühjahr umgesetzt werden.