Jeder, der ehrenamtlich tätig ist, erfahre dabei auch viel Freude, schreibt Winfried Zylka in seinem Grußwort zum Jahreswechsel

Kreis Segeberg . Kreispräsident Winfried Zylka fordert mehr bürgerschaftliches Engagement in vielen Bereichen - auch in der Politik. "Unsere Gesellschaft ist darauf angewiesen, dass sich die Menschen mit dem Staat und den Kreisen und Kommunen identifizieren und an der Gestaltung der Zukunft aktiv mitwirken."

Der Kreispräsident weist auf die Kommunalwahl und die Bundestagswahl hin. Er sieht "mit Sorge" eine immer weiter nachlassende Wahlbeteiligung; in einigen Kommunen gebe es auch nicht mehr genügend Menschen, die bereit sind, für ihre Stadt- oder Gemeindevertretungen zu kandidieren. Eine Demokratie könne aber nur funktionieren, wenn Menschen bereit sind, Verantwortung für die Gemeinschaft zu übernehmen. "In vielen Ländern würden Menschen für freie Wahlen kämpfen, bei uns dagegen scheine vielen der Gang zur Wahlurne gleichgültig oder zu unbequem."

Ehrenamtliches Engagement sei aber auch in anderen Lebensbereichen gefragt, sagt der Kreispräsident. Etwa ein Drittel aller Menschen zwischen 14 und 65 Jahren seien ehrenamtlich tätig. Ein weiteres Drittel habe zumindest die Bereitschaft zur Übernahme solcher Aufgaben signalisiert. Hier müsse es gelingen, die erklärte Bereitschaft umzuwandeln in aktive Tätigkeiten. Jeder, der ehrenamtlich tätig ist, erfahre dabei auch viel Freude.

Zur Kreistagsarbeit des letzten Jahres erinnerte Zylka an wichtige Ereignisse: Gelungen sei der Start der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft WKS im Frühjahr, die zusammen mit der Wirtschaftsentwicklung der Stadt Bad Segeberg und der Außenstelle der IHK Lübeck ein "Haus der Wirtschaft" bildet. Der Ausbau der U3-Kinderbetreuung gehe zügig voran. Zum 1. August werde mit etwa 2400 Plätzen ein Versorgungsgrad von 37 Prozent erreicht. Als spektakulär bezeichnet Zylka den "Jugendhilfefall", der den Kreis bundesweit in die Schlagzeilen brachte. Der Kreistag habe nach Klärung diverser Rechtsfragen jetzt einen Fahrplan vorliegen, um den Fall nachzuarbeiten und über Konsequenzen zu beraten.