Der Bürgervorsteher will den Druck auf die Kieler Staatsanwaltschaft erhöhen

Henstedt-Ulzburg . Das lange Warten soll ein Ende haben: Fast ein Jahr nach Bekanntwerden der staatsanwaltlichen Ermittlungen gegen den beurlaubten Henstedt-Ulzburger Bürgermeister Torsten Thormählen, hat die Staatsanwaltschaft noch immer keine Fakten auf den Tisch gelegt. Deshalb greifen Bürgervorsteher Carsten Schäfer und die Spitze der Verwaltung zu einem drastischen Mittel, um die Ermittlungen möglicherweise zu beschleunigen. Mittels einer Unterschriftenliste, in die sich möglichst viele Bürger eintragen können, soll der Druck auf die Staatsanwaltschaft erhöht werden.

Ausgelegt wird die Unterschriftenliste während des Neujahrsempfanges am Sonntag, 6. Januar, im Ratssaal. Wer will, kann sich eintragen - und Bürgervorsteher Schäfer hofft, dass möglichst viele Henstedt-Ulzburger unterschreiben, um der Kieler Staatsanwaltschaft auf diese Weise Dampf zu machen.

"Es ist einfach unmöglich, wie lange die Ermittlungen in diesem Fall dauern", sagt Carsten Schäfer, der in den vergangenen Monaten häufiger nachgefragt hatte, wann mit einem Abschluss der Ermittlungen zu rechnen sei.

Die Liste mit den Unterschriften der Henstedt-Ulzburger Bürger soll dann mit einem Anschreiben des Bürgervorstehers und der Gemeinde nach Kiel geschickt werden. Ob das Ermittlungsverfahren dadurch beschleunigt wird, vermag in Henstedt-Ulzburg niemand zu sagen. Denn immer wieder wurden von der Sprecherin der Staatsanwaltschaft neue Fristen genannt. Erschwerend ist hinzugekommen, dass die ermittelnde Staatsanwältin ihren Schwangerschaftsurlaub angetreten hat und sich die Vertreterin erst in den Fall einarbeiten muss.

Im Zuge der Ermittlungen wegen des Verdachts der Bestechung und der Bestechlichkeit sowie der gemeinschaftlichen und gewerbsmäßigen Untreue in besonders schweren Fällen wird seit Anfang Februar gegen Torsten Thormählen ermittelt.