Hella Schmitt übernimmt Vorstandsvorsitz von Stiftungsgründer Fritz-Jürgen Stockmann. Stockmann scheidet aber nicht ganz aus Stiftung aus.

Norderstedt. Bei der Kulturstiftung Norderstedt hat sich das Posten-Karussell gedreht. Bereits am 10. Dezember wählte der Vorstand Hella Schmitt zur neuen Vorsitzenden. Die pensionierte Lehrerin für Deutsch und Englisch folgt Fritz-Jürgen Stockmann auf den Posten, den der Ideengeber und Gründer der Kulturstiftung niederlegte, um Zeit für andere Projekte zu haben. Stockmann wiederum folgt Wolfhard Tietgen als Stiftungsrats-Vorsitzender.

"Ich will nicht, dass der Papa zu früh stirbt, ohne das sich gut entwickelnde Kind versorgt zu haben", sagt Stockmann. Der 77-Jährige würde sich indes untreu werden, wenn er sich nicht eine Tür zur Kulturstiftung offen hielte. Als Vorsitzender des Stiftungsrats kann er weiterhin bei Entscheidungen mitreden. Sein Vorgänger, Rechtsanwalt und Notar Tietgen, legte das Amt ebenfalls nieder, um Zeit für andere Ehrenamts-Projekte zu haben.

Hella Schmitt will den Freundeskreis der Kulturstiftung erweitern

"Wenn ich als Ratsvorsitzender merke, dass der Vorstand der Kulturstiftung nicht spurt, werde ich das äußern und Vorschläge machen", sagt Stockmann, der unter anderem auch stellvertretender Vorsitzender des Freundeskreises der Herzbrücke für afghanische Kinder ist, trotzdem aber seiner Nachfolgerin verspricht, ihr stets zur Verfügung zu stehen. Seit Gründung der Kulturstiftung 2002 stand Stockmann an der Spitze der Stiftung.

"Als erstes möchte ich den Freundeskreis der Kulturstiftung erweitern, denn die Zahl der Mitglieder ist erschreckend gering", sagt Hella Schmitt, die bis August 2007 Vorsitzende des Norderstedter Kulturausschusses und Stadtvertreterin war und diese Ämter aus Protest gegen den Rauswurf des damaligen Kulturdezernten Harald Freter niederlegte. "Der Freundeskreis bietet der Kulturstiftung eine stabile Grundlage", sagt Schmitt. Sie plant, im neuen Jahr mit allen Mitgliedern zu sprechen, um Ideen zum Ausbau des Kreises und für eine Mitarbeit in der Stiftung zu sammeln.

Die Kulturstiftung benötigt jeden Euro für ihre Stiftungszwecke

Ihr zweites Ziel ist es, den großen Stiftungs-Fundus mit Werken Heinz Höppners und Wilhelm Götz-Knothes durch Verkäufe zu verringern. "Die Holzschnitte, Malereien und Zeichnungen liegen im Magazin und nützen dort niemanden, während die Kulturstiftung jeden Euro für ihre Stiftungszwecke benötigt", sagt Hella Schmitt. Auf jeden Fall aber will sie jeglichen Einfluss seitens der Politik aus der Stiftungsarbeit fernhalten. "Die Stiftung darf nur völlig unabhängig agieren", sagt Schmitt. Die große Organisation hingegen sei nicht ihre Sache, die würde sie Rüdiger George überlassen, langjähriges Mitglied des Stiftungsvorstandes.

"Der Vorstand wird im Januar neue Pläne beraten", sagt Rüdiger George, auch Leiter der Musikschule Norderstedt. Mit Schmitt und George gehören Werner Hutterer, ehemals Leiter der Volkshochschule Norderstedt, Peter Kafurke (Rotary Club) und Nils S. Neumann zum Vorstand. Neumann, Steuerberater, übernahm das Ehrenamt von seinem Kollegen Christian Siebert.

Die Kulturstiftung Norderstedt hat in den zehn Jahren ihres Bestehens Musical-Projekte der Schulen wie "Alice im Wunderland" gefördert. Auch der Erlös des Neujahrskonzerts kommt Musik-Projekten der Norderstedter Schulen zugute. Einer der Schwerpunkte liegt in der Unterstützung musisch begabter Kinder und Jugendlicher aus einkommensschwachen Familien.

www.kulturstiftung-norderstedt.de