Der Hospiz-Verein Omega sucht Menschen, die andere auf ihrem letzten Weg begleiten wollen

Norderstedt. In Würde und in Ruhe zu Hause sterben und auf dem Weg dorthin nicht allein sein - das wünschen sich die meisten Menschen. Doch die wenigsten sind darauf vorbereitet, viele setzen sich nicht rechtzeitig mit dem Tod auseinander. Erst allmählich kommt das Sterben aus der Tabuzone, setzt sich in unserer Gesellschaft die Erkenntnis durch, dass der Tod untrennbar zum Leben gehört. Der Norderstedter Hospizverein Omega unterstützt und begleitet Menschen und deren Angehörige auf dem letzten Stück des Lebensweges.

Der Verein, der seit 1994 existiert und für seinen ehrenamtlichen Einsatz im Jahr 2001 mit der Bürgermedaille der Stadt Norderstedt ausgezeichnet wurde, bildet auch ehrenamtliche Sterbebegleiter aus, organisiert Trauergruppen und informiert bei Fragen zu Vollmacht, Patientenverfügung, Palliativmedizin und Hospiz.

"Wir hören zu und begleiten Schwerstkranke und ihre Familien", sagt Dr. Friederike Kühnemund, eine der Ansprechpartnerinnen der Omega-Gruppe, zu der etwa 70 Menschen zählen. 15 davon sind aktive Sterbebegleiter. Der Verein ist immer auf der Suche nach neuen Mitstreitern. Den Umgang mit Schwerstkranken und Sterbenden muss aber jeder zunächst erlernen.

Am Sonnabend, 26. Januar, startet ein Kursus, der an neun Abenden, einem Sonnabendnachmittag und zwei Wochenenden den Teilnehmern die nötigen Grundlagen für die ehrenamtliche Arbeit vermittelt. Die Hospizkoordinatorin und Theologin Ute-Sabine Eckhardt aus Pinneberg wird in den Räumen des Norderstedter Rathauses vermitteln, wie man mit Trauer umgeht und Menschen in ihrer letzten Lebensphase begegnet. Wahrnehmung und Kommunikation sind zwei wesentliche Schlagworte. Nicht alle, die an dem Lehrgang teilnehmen, wollen Sterbebegleiter werden. Sie nutzen die Chance zu erfahren, wie sie mit der eigenen Trauer umgehen - sich verhalten, wenn ein Mitglied der Familie schwer erkrankt ist und sterben wird.

Sterbebegleiter können junge und alte Menschen sein. "Vorkenntnisse sind nicht nötig", sagt Friederike Kühnemund. Allerdings sollten die Menschen, die Sterbende zu Hause, im Krankenhaus, Pflegeeinrichtungen oder im Hospiz unterstützen, seelisch gefestigt und physisch gesund sein. Nur so können sie die Kraft für die schwere Aufgabe aufbringen. Der Kursus endet am 11. Mai 2013.

Weitere Informationen zum Seminar und Anmeldung bei Dr. Friederike Kühnemund unter Telefon 040/525 25 09 und per E-Mail unter omeganorderstedt@gmx.de.