Norderstedt. Der geplante Abbau von 300 der 400 Arbeitsplätze bei der Lufthansa Revenue Services (LRS) in Norderstedt stößt beim Vorsitzenden der Europa-Union Norderstedt, Manfred Ritzek, auf harsche Kritik. "Es ist unverantwortlich, qualifizierte Mitarbeiter bei LRS in Norderstedt zu entlassen, um deren Arbeit in Billiglohnländern durchführen zu lassen."

Nicht nur die betroffenen 300 Mitarbeiter in Norderstedt, denen der Verlust des Arbeitsplatzes bei LRS drohe, hätten kein Verständnis für diese Unternehmenspläne. "Es muss sich jeder Unternehmer und auch jeder Politiker, egal auf welcher Ebene, herausgefordert fühlen, in Gesprächen mit der Unternehmensleitung solche Arbeitsplatzverlagerungen zu verhindern", sagt Ritzek.

In Norderstedt sei in den letzten Jahrzehnten von den LRS-Mitarbeitern ein hoch qualifiziertes Dienstleistungssystem aufgebaut worden. Die Stadt habe ein optimales Grundstück mit sehr guter Infrastruktur, mit Schulen, Kindergärten, Kultur und Sportmöglichkeiten zur Verfügung gestellt, die Beschäftigten hätten sich hier mit Familien eine Heimat geschaffen. "Jetzt ihre Arbeit in Billiglohnländer zu geben, ist unverantwortlich gegenüber unserer Stadt und bedeutet ein Ausnutzen menschlicher Ressourcen", sagt Ritzek. Modernes Unternehmensmanagement betrachte Beschäftigte "nicht als über Grenzen verschiebbaren Kostenfaktor". Ritzel: "Ich erwarte, dass die Lufthansa die Arbeitsplätze in Norderstedt erhält."