Bad Segeberg . Landrätin Jutta Hartwieg lenkt in der Segeberger "Kellerkind-Affäre" ein. Sie stellt allen Kreistagsabgeordneten im Einvernehmen mit dem Hauptausschuss die Zusammenfassung eines Gutachtens zur Verfügung, das der Kinderschutzexperte Reinhard Wolff angefertigt hatte.

Die Segeberger Landrätin wies erneut Vorwürfe zurück, sie habe Teile des Gutachtens schwärzen lassen, um Fehler des Jugendamtes des Kreises zu vertuschen. Es hätten lediglich Sozialdaten der betroffenen Familie geschützt werden sollen.

Im Juni hatten Polizisten einen dreijährigen Jungen eingesperrt in einer verdreckten Kellerwohnung in Bad Segeberg entdeckt. Die überforderte Familie, die im Erdgeschoss darüber wohnte, wurde seit Jahren im Auftrag des Kreisjugendamtes von einem freien Jugendhilfeträger betreut.

In einer Sitzung des Hauptausschusses am Dienstag waren einige geschwärzte und ungeschwärzte Passagen einander gegenübergestellt worden. Dabei sei die Frage des Datenschutzes von den Mitgliedern unterschiedlich bewertet worden.