Weitere Taten in Bad Bramstedt ungeklärt. Versicherung setzt Belohnung von 25.000 Euro aus

Bad Bramstedt/Hitzhusen. Die Kriminalpolizei hat in Bad Bramstedt eine spektakuläre Brandstiftung aufgeklärt. Die Ermittler nahmen einen 16-Jährigen und seinen zwei Jahre älteren Komplizen fest, die am 24. August am Landweg das älteste Gebäude der Stadt in Schutt und Asche gelegt haben. Der 16-Jährige gestand die Tat, der 18-Jährige legte ein Teilgeständnis ab. "Sie gaben an, mit Feuer gespielt zu haben", sagt Polizeisprecherin Sandra Mohr. "Dies sei außer Kontrolle geraten."

Die Kripo schließt nicht aus, dass weitere Brände auf das Konto der jungen Männer oder bislang unbekannter Komplizen gehen könnten. Dazu zählt ein Feuer im leer stehenden Gebäude an der Hauptstraße in Hitzhusen am 24. Mai sowie eine Serie an Müllcontainern und Papiertonnen am 4. August in Bad Bramstedt. Damals musste die freiwillige Feuerwehr 15-mal zu Löscharbeiten ausrücken. Am Schlüskamp und an der Straße Sommerland wurden mehrere Gebäude durch die Brandstiftungen beschädigt.

"Ob auch ein Autobrand am späten Abend des 29. Novembers an der Sommerstedter Straße in Bad Bramstedt in diesem möglichen großen Zusammenhang steht, ist ebenfalls ungeklärt", sagt die Polizeisprecherin. "Die Ermittler schließen einen Zusammenhang aber nicht aus." Der Wagen brannte völlig aus. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Auch in diesen Fällen habe es Hinweise auf jugendliche Täter gegeben, teilte die Polizei mit. Die beiden Festgenommenen stritten diese Taten jedoch ab.

Für Hinweise, die zur Festnahme des Brandstifters von Hitzhusen führen, hat die Versicherung eine Belohnung von 25.000 Euro ausgesetzt. Bereits kurz nach Beginn der Brandermittlungen im Mai war die Polizei über junge Leute im Alter von 18 bis 25 Jahren informiert worden, die nach dem Ausbruch des Feuers geflüchtet waren. Das Gebäude soll ebenso wie die Kate am Landweg als Treffpunkt und Unterschlupf einer Jugendgruppe gedient haben. Auch nach der Brandserie an den Müllcontainern war bei den Ermittlern ein Hinweis auf mehrere jugendliche Täter eingegangen. Alle Hinweise zu den Taten nehmen die Ermittler bei der Kriminalpolizei in Bad Segeberg unter Telefon 04551/8840 entgegen.

In Bad Bramstedt kommt es seit Jahren immer wieder zu Brandstiftungen, die bis heute ungeklärt sind. Im Sommer 2010 entzündeten Unbekannte in der Süd-West-Stadt diverse Müllcontainer und das Auto des CDU-Bundestagsabgeordneten Rolf Koschorrek in der Nähe des Köhlerhofs. Im selben Sommer brannte an der Holsatenallee ein kleines Einkaufszentrum nieder. Brandursache war ein brennender Container, von dem aus die Flammen auf das Gebäude übergriffen. 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Der Schaden ging in die Millionen.