Man stelle sich einmal vor, zwei Wochen noch bis zum Geburtstag von Jesus. Aber nicht irgendein Geburtstag, sondern der allererste, nämlich Jesu Geburt. Wie das wohl ausgesehen haben mag: Maria hochschwanger, in größter Erwartung auf ihr erstes Kind und dann noch ihr Mann Josef, ob er sich wohl schon von seinem Schock erholt hat, unerwartet Vater eines Kindes zu werden, das nicht mal von ihm stammt? Die Hochzeit war ja gerade erst vorüber. Aber damit noch nicht genug. Dann war da ja noch diese Volkszählung von irgend so einem römischen Kaiser, der sich wie ein Halbgott aufführte und nur, weil er wissen wollte, mit wie viel Steuern er in den nächsten Jahren rechnen kann, jeden Juden dazu verdonnerte, durch halb Israel zu seinem Geburtsort wandern. Als ob diese Zeiten mit all der Unterdrückung und Steuerlast durch die Römer nicht schon schwierig genug wären. Man male sich dieses Bild einmal vor Augen, Josef und Maria bereiten sich heute auf ihre mindestens einwöchige Reise vor. Von Nazareth ins mindestens 100 Kilometer entfernte Bethlehem, hochschwanger und nur mit einem Esel als Hilfe. Wie die beiden sich dabei wohl gefühlt haben? Haben sie sich in so einer Situation auf ihren Sohn gefreut, oder dachten sie "oh wenn er doch noch etwas warten könnte?" Verständlich wäre es. Doch wie sieht es bei uns aus?

Was ist uns wichtig an Weihnachten? Sind wir in Erwartung auf Jesus? Sind wir uns in dieser Adventszeit über den großen Schritt, den Gott durch die Sendung seines Sohnes zu uns macht, bewusst? Hören wir die damit verbundene Einladung? Jesus wurde Mensch, damit er ganz genau versteht, wie es uns geht. Er kennt alles, worüber wir uns freuen oder traurig sind. Darum: Nehmen Sie sich in dieser vollen Adventszeit einige ruhige Minuten und schütten Sie Jesus Ihr Herz aus.

Dirk Evert ist Pastor der Christlichen Gemeinde in Norderstedt