“Eine Busvariante ist die letzte Möglichkeit“, sagt Eisenbahn-Vorstand Wolfgang Seyb

Kreis Segeberg . Die AKN will die Kapazitätsprobleme in ihren Zügen untersuchen. "Wir werden das genau beobachten", sagt AKN-Vorstand Wolfgang Seyb. Das Unternehmen werde prüfen, ob die Überlastung der Triebwagen nur vorübergehend auftrete oder ob es sich um ein strukturelles Problem handele, auf das man reagieren müsse. Zwar könne ein Fahrgast nicht davon ausgehen, dass er im Berufsverkehr einen Sitzplatz erhalte. Sollte sich jedoch herausstellen, dass Kunden am Bahnsteig bleiben, weil der Zug überfüllt sei, werde die AKN handeln, sagt Seyb.

Die Norderstedt-Ausgabe des Abendblatts hatte am Montag über volle AKN-Triebwagen und genervte Fahrgäste auf den Strecken von Norderstedt-Mitte nach Ulzburg-Süd sowie von Kaltenkirchen nach Hamburg berichtet. Die Probleme könnten sich weiter verschärfen, wenn ab 2014 auf der Autobahn 7 gebaut wird und noch mehr Pendler auf die Bahn umsteigen.

Als vorübergehende Lösung hält Seyb es für denkbar, Wagen von geringer belasteten Strecken auf die stark frequentierten Linien zu schicken. "Eine Busvariante ist die letzte Möglichkeit", sagt der Bahnchef.

Die Bahnen in Spitzenzeiten mit parallel fahrenden Bussen zu verstärken, haben AKN-Tochterunternehmen bereits im Raum Wahlstedt/Bad Segeberg und Aukrug/Neumünster praktiziert. Problematisch ist jedoch bei der Verstärkervariante die Kostenübernahme: Das Land finanziert den Schienennahverkehr, der Kreis die Buslinien.

Fremde Schienenfahrzeuge zu leasen oder zu mieten, schließt Seyb ebenfalls nicht aus. Er weist jedoch auf die technischen Probleme bei der Signaltechnik, unterschiedlichen Kupplungen und den Bahnsteigenhöhen hin. Außerdem hält er es für denkbar, mit Öffentlichkeitsarbeit flexible Fahrgäste auf die Vorteile der verkehrsschwachen Zeiten hinzuweisen.

Wie berichtet, erhält die AKN erst im Jahr 2015 neue Fahrzeuge. Außerdem wird eine S-Bahn-Verbindung nach Kaltenkirchen untersucht.