Der 45-Jährige hatte es im März auf dem Nachbar-Hof versucht

Norderstedt. Es war Anfang März, da wurde ein 45-jähriger Hamburger von Reitstall-Besitzer Dirk T. dabei erwischt, wie er die Getränkeautomaten im Stall an der Friedrich-Ebert-Straße aufbrechen wollte. Zwar versuchte der Dieb noch zu flüchten. Aber Dirk T. stellte ihn und verpasste ihm nach einer kurzen Rangelei einen Schlag mit dem Kuhfuß, den der Dieb zuvor für das Knacken der Automaten verwendet hatte. Mit einer tiefen Platzwunde am Kopf und einer Gehirnschwellung kam der 45-Jährige damals ins Krankenhaus (wir berichteten).

Keine neun Monate später, gegen 2.30 Uhr, auf einem Reithof an der Friedrich-Ebert-Straße - ein Nachbar von Dirk T. und Bewohner des Hofes werden wach und hören Geräusche aus dem Stall. Sie schleichen sich an und überraschen einen Mann, wie er gerade dabei ist, die Getränkeautomaten aufzubrechen. Er hat den Kuhfuß noch in der Hand. Die Zeugen greifen beherzt zu, überwältigen den Einbrecher. Der erleidet ein paar kleinere Blessuren, ergibt sich aber schließlich.

Als die Beamten des alarmierten Polizeireviers Norderstedt kurze Zeit später eintreffen, können sie es kaum fassen. Der Täter ist ein alter Bekannter. Derselbe, der im März auf dem Nachbar-Hof von Dirk T. schwer verletzt wurde.

Bei seiner Vernehmung am Montagmorgen gesteht er die Tat. Als Motiv für die Automatenknackerei gibt er akute Geldnot an - wie schon bei dem Einbruch im März. Sie scheint bei dem Mann so extrem zu sein, dass noch nicht mal die massive Gegenwehr der Reitstallbesitzer ihn von seiner Masche abhalten kann.

Wegen Wiederholungsgefahr hat die Staatsanwaltschaft in Kiel daher am Dienstag einen Antrag auf einen Haftbefehl gestellt. Nun wartet der 45-Jährige hinter Gittern auf seine Vorführung vor dem Haftrichter.