Im Sommer spielten sich im Norderstedter Stadtpark kuriose Szenen ab: Während auf dem See die jungen Wakeboarder ihre Tricksprünge zeigten, gab es Gedrängel auf den Zuschauerplätzen. Rund um den See herum postierten sich die meist etwas älteren Spaziergänger und kämpften um die beste Sicht auf die Protagonisten. Gestört vom kaum messbaren Lärm fühlt sich offenbar keiner, im Gegenteil: Die Norderstedter sind warm geworden mit ihrer zunächst so umstrittenen Wasserski-Anlage.

Die positiven Erfahrungen sind der Beweis dafür, dass nicht jede Bürgerinitiative die Mehrheitsmeinung vertritt, dass selbst das von Stadtvertreterin und Wasserski-Gegnerin Maren Plaschnick so liebevoll verfasste Remmidemmi-Lied nichts weiter als ein politischer Reflex war.

Ganz anders fällt die Bilanz des Restaurants Haus am See aus. Immer wieder mussten sich die Gäste über den schlechten und langsamen Service ärgern. Schuld ist auch die merkwürdige Betreiber-Konstellation. Ursprünglich sollte das Catering-Unternehmen Polster auch die Bewirtung nach der Landesgartenschau übernehmen. "Wir brauchen einen Profi", sagte Oberbürgermeister Grote vor der Gartenschau. Einen solchen glaubte er mit Polster gefunden zu haben. Am Ende kam alles ganz anders: Die fachfremde Anne Rumpel, im Hauptjob Betreiberin der Wasserski-Anlage, übernahm das Restaurant gleich mit. Polster pachtet das Grundstück nur formell und widmet sich lieber der viel lukrativeren Internationalen Gartenschau 2013 in Hamburg. Eröffnet wurde dann ausgerechnet am sonnigen Pfingstwochenende. Das Chaos war programmiert.

Den Kopf dafür hinhalten muss letztendlich dennoch Anne Rumpel. Zeit genug, um sich einzuspielen, hatte ihr Team nun. Im kommenden Frühjahr wird es ernst. Dann muss Rumpel zeigen, dass es besser geht.