Lichtkünstler installieren in Norderstedt mehr als 100 Neonröhren an einem Baukran am Flughafen. Im Herbst 2013 soll Bau abgeschlossen sein.

Norderstedt. Zum bevorstehenden Weihnachtsfest muss es natürlich Rot sein. Hoch über der Stadt Norderstedt ragt der Baukran am Nordport in den Himmel und strahlt in der warmen Farbe des Advents. Hunderte Autofahrer, die am Wochenende auf der Niendorfer Straße unterwegs waren, blickten sicherlich erstaunt auf den Kran, der sich Freitagabend in das Kunstwerk "Red Crane" verwandelte und trotzdem nicht seine Funktion eingebüßt hat.

Mehr als 100 Norderstedter waren zu der Baustelle an den Nordport Towers gekommen, um dabei zu sein, als Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote am Freitagabend den - logisch: roten - Knopf drückte und damit die spektakulärste Lichtinstallation der Stadt zum Leuchten brachte.

Zu dem Spektakel in dem feuchtkalten Gewerbegebiet am Hamburger Flughafen servierten die Veranstalter den Besuchern Erbsensuppe und andere erwärmende Speisen und Getränke. "Der rot beleuchtete Kran ist in diesem Jahr unser Weihnachtssymbol", sagte Matthias Gipp vom Team Situs, das das Lichtspektakel zwischen den Türmen und der Startbahn des Flughafens installiert hat. Mit dem "Red Crane" werde weit sichtbar auf den Bau des dritten Turmes hingewiesen, der im Herbst des kommenden Jahres bezugsfertig sein soll.

Viele junge Hamburger Unternehmen aus dem Bereich der Informationstechnologie haben sich in den Norderstedter Türmen niedergelassen, weil sie den Standort und die moderne Büroaufteilung in den Rundbauten schätzen. "Mit dem Bau des dritten Tower können wir weitere Büroflächen ab Mitte nächsten Jahres anbieten", sagte Gipp. "Die Nachfrage ist gut, denn der Nordport hat sich als starker Wirtschaftsstandort etabliert."

Der Oberbürgermeister dankte neben dem Team Situs vor allem dem Norderstedter Sascha Hamann und seinen Mitarbeitern, die rund 100 rote Neonröhren am Kran installiert hatten. Hamann hat gemeinsam mit dem Lichtkünstler Michael Batz bereits mehrere Projekte in Hamburg realisiert. "Nach ,Blue Goal' und ,Blue Port' haben wir nun im Nordport den ,Red Crane' dank eines Norderstedters", sagte Verwaltungschef Grote. Zu den Projekten Hamanns und seiner Firma HG Technik gehörte außerdem die Beleuchtung der Hamburger Kunsthalle. "Endlich kann ich meine Ideen auch in der Stadt Norderstedt umsetzen", sagte er am Freitagabend.

Der Büro- und Gewerbestandort Nordport direkt am Hamburg Airport sei schon jetzt Symbol für die Wirtschaftskraft des Standorts Norderstedt in der Metropolregion Hamburg. "Wir erleben einen weiteren Nachfrageschub, seit bekannt ist, dass das Unternehmen Tesa von Hamburg nach Norderstedt zieht", sagt Marc-Mario Bertermann, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Norderstedt (EgNo), die den Nordport vermarktet.

Direkt gegenüber der Nordport Tower wird Tesa, wie das Abendblatt berichtete, ab 2015 mit rund 800 Mitarbeitern sein Forschungs- und Entwicklungszentrum sowie die Verwaltung beziehen. Der erste Spatenstich zu diesem Großprojekt war Anfang Oktober dieses Jahres erfolgt.