Publikum in der “TriBühne“ feierte die Bühnenfassung von Ernest Hemingways Novelle

Norderstedt. Alles an ihm ist alt. Nur seine Augen sind ungebeugt und leuchten blau wie das Meer. Hager ist er, das Gesicht voll Falten, das Haar grau. So beschreibt die Barfrau den Fischer Santiago in Ernest Hemingways "Der alte Mann und das Meer". Jens Hasselmann und Marie-Luise Gunst haben die Novelle für die Bühne bearbeitet. Horst Janson spielt die Titelrolle. Er ist eine Idealbesetzung. Alles an ihm ist alt. Hager ist er, das Gesicht voll Falten, das Haar grau. Nur seine Augen sind ungebeugt und leuchten blau.

Der Schauspieler, bekannt aus der Sesamstraße und den Norderstedtern ein gern gesehener Star beim Abo-Theater, spielt den alten Fischer und seinen Kampf gegen das Meer, die Haie und den riesigen Marlin an seiner Angel dicht und nahezu suggestiv. Das Publikum in der "TriBühne" am Rathaus spendete lautstark Applaus.

Entspannt trinkt er noch seinen Kaffee in seiner Strandhütte, plaudert mit dem Fischerjungen Manolo, ein rege spielender Peter Menden, hört der Barfrau zu. Das ist Marie-Luise Gunst, die den Text zwischen den Fischer-Monologen rezitiert und singt, mit einer angenehmen Stimme, leider manchmal etwas schwer zu verstehen. Das indes geht zu Lasten der Anlage des Tournee-Unternehmens Euro-Studio Landgraf, die einen störenden Hall produziert, andererseits aber die Lautstärke beim Spiel der Combo angenehm aussteuert.

Horst Janson steigert sein Spiel sukzessive, erhöht Wort für Wort die Spannung, sinniert nachdenklich über das Leben, den Fisch, die Würde des Alters und des Lebewesens an seinem Haken. Er zieht das Publikum wahrlich mit sich ins Boot, das genialerweise (Bühnenbild Die Tonabnehmer) in einem Meer aus Plastikwasserflaschen schwimmt, blau ausgeleuchtet.

Jansons Kampf mit dem Marlin, den Haien, dem Meer und letztlich mit sich selbst ist ein- aber nicht aufdringlich, und zeigt die Endlichkeit des Lebens. Alles an ihm ist alt. Nur seine Augen sind ungebeugt und leuchten blau wie das Meer.