Segeberger Unternehmen hält Kaltenkirchener Dodenhof-Pläne für “total neben der Spur“

Kaltenkirchen/Bad Segeberg . Die politische Entscheidung für oder gegen eine Erweiterung von Dodenhof in Kaltenkirchen fällt erst im kommenden Jahr, doch einer der größten Konkurrenten hat schon jetzt für den Fall einer Expansion rechtliche Schritte dagegen angekündigt. Laut einem Bericht der "Lübecker Nachrichten" will Möbel-Kraft in Bad Segeberg vor Gericht ziehen, wenn die Landesregierung den Erweiterungsplänen zustimmt.

Gunnar George, Vorstandschef von Möbel-Kraft, sagte dem Blatt: "Dagegen würden wir klagen." Er bezeichnete die Pläne als "total neben der Spur" und in ihrer Dimension als völlig unangemessen für eine Stadt von der Größe Kaltenkirchens.

Dodenhof beschäftigt in seiner Filiale in Kaltenkirchen 700 Mitarbeiter und verkauft Möbel und Mode auf einer Fläche von 46 000 Quadratmetern. In den vor zwei Jahren vorlegten Erweiterungsplänen sollte die Filiale um 19 000 Quadratmeter wachsen. Als die damalige schwarz-gelbe Landesregierung ein klares Nein dazu signalisierte, erklärte sich Dodenhof bereit, auf 16 500 Quadratmeter herunterzugehen, handelte sich aber erneut eine Absage ein. Jetzt ist von einer Erweiterung um 12 300 Quadratmeter die Rede.

Da die Pläne den Vorgaben der Landesplanung immer noch zuwider laufen, hat die Stadt Kaltenkirchen bei der Regierung in Kiel ein sogenanntes Zielabweichungsverfahren beantragt. Ohne das Okay aus der Staatskanzlei von Ministerpräsident Torsten Albig wären die Dodenhof-Pläne geplatzt. Bürgermeister Hanno Krause unterstützt die Erweiterung ausdrücklich.

Sein Kollege Dieter Schönfeld aus Bad Segeberg ist sich hingegen mit den Kraft-Kaufleuten einig. In den "Lübecker Nachrichten" spricht er mit Blick auf die Kaltenkirchener Wünsche von drastischer Wettbewerbsverzerrung, die mittelfristig zu Umsatzrückgängen der Fachgeschäfte im Umland führen werde. Er fürchte eine "erdrosselnde Wirkung für Kaufleute".