Henstedt-Ulzburg gibt neues Buch über die Ortsgeschichte heraus

Henstedt-Ulzburg . Die ersten Ziegel wurden von Wanderarbeitern hergestellt. Das waren gelernte Ziegeler aus Lippe, aber Eigentümer der Ziegelei Vogelsang war der Henstedter Bauer Jochim Lohse, der das Glück hatte, dass auf einem Teil seiner umfangreichen Ländereien ein Ton-Lehm-Gemisch im Erdreich gefunden wurde. 1887 gründete der Landwirt eine Ziegelei, die bis 1969 zu den herausragenden Unternehmen im damaligen Henstedt gehörte.

Geschichten dieser Art sind in dem neuen Band "Handwerk und Gewerbe in Henstedt und Ulzburg" der ortsgeschichtlichen Schriftenreihe zu finden. Das von der Gemeinde Henstedt-Ulzburg herausgegebene Buch enthält Berichte über elf traditionelle Betriebe, die im 20. Jahrhundert die Entwicklung der beiden Dörfer mitgeprägt haben.

Die Ziegelei hatte für die ganze Region eine besondere Bedeutung: Auf die Produkte nämlich trifft man heute noch in Kisdorf, Kaltenkirchen, Henstedt-Ulzburg oder Norderstedt - überall wurde mit den roten Ziegelsteinen aus Henstedt gebaut. Die Fabrikgebäude gibt es heute noch, die einzelnen Hallen allerdings werden von den unterschiedlichsten Betrieben genutzt.

Die Beiträge in dem Buch entstanden nach Befragungen von Zeitzeugen und der Auswertung von verschiedenen Quellensammlungen im Gemeindearchiv. Der Arbeitskreis Ortsgeschichte der Volkshochschule Henstedt-Ulzburg war lange aktiv, um diese Geschichten zusammenzutragen. Entstanden sind lebendige und teilweise sehr persönlich gehaltene Firmenportraits von elf exemplarisch herausgesuchten Unternehmen. Aber im Anhang des 130 Seiten starken Buches erhalten die Leser einen Überblick über Firmen, die zwischen 1930 und 1960 in den Orten ansässig waren.

Das Buch "Handwerk und Gewerbe in Henstedt-Ulzburg" kostet 13,50 Euro und ist bei der Buchhandlung Rahmer, der Schreibwarenhandlung Greiner und beim Trödelhöker in Götzberg erhältlich.

Bis April 2013 gibt es eine Reihe von Informationsveranstaltungen, auf denen einzelne Firmengeschichten vorgestellt werden. Am Mittwoch, 12. Dezember, geht es um die Firma Sebelien, in der unter anderem landwirtschaftliche Maschinen hergestellt wurden (19.30 Uhr, Ratssaal).