Einwände der Bürger hatten Erfolg. TenneT hält allerdings an Vorhaben fest

Kaltenkirchen. Nun haben es die Bürger von Kaltenkirchen schwarz auf weiß. Die Chancen sind gestiegen, dass ihre Stadt langfristig nicht zu einem Knotenpunkt für Stromtrassen kommend von Ost- und Westküste wird. Grundlage hierfür ist eine nach Einwänden von Bürgern und Kommunen überarbeitete Fassung des Netzentwicklungsplans, die nun im Internet (www.netzausbau.de) veröffentlicht wurde. Darin lehnt die Bundesnetzagentur sowohl eine Trasse von Lübeck nach Kaltenkirchen als auch eine Trasse von Itzehoe nach Kaltenkirchen vorerst ab, da die Wirksamkeit dieser Maßnahme nicht gegeben sei.

Bisher führen diese beiden 220-Kilovolt-Leitungen zum Umspannwerk Hamburg/Nord in Norderstedt-Friedrichsgabe. Der Netzbetreiber TenneT hatte allerdings geplant, beide Trassen auf 380 Kilovolt aufzurüsten, in den Raum Kaltenkirchen zu verlegen und dort ein neues Umspannwerk zu errichten. Von dort hätte eine weitere Leitung nach Grafenrheinfeld (Bayern) geführt. Auch diese Maßnahme wurde von der Bundesnetzagentur nicht bestätigt - vielmehr seien Brunsbüttel und Wilster näher an der Küste und somit besser geeignet für eine Anbindung von Offshore-Windparks.

Für diejenigen Kaltenkirchener, die sich am Konsultationsverfahren beteiligt haben, ist dies zumindest ein wichtiger Etappensieg. "Es zeigt, dass sich Bürgerengagement lohnt", sagt Reinhard Bundschuh von der Initiative Pro-Kaki. "Die Bundesnetzagentur hat ihre Unabhängigkeit gewahrt und die Konsultationen der Bevölkerung wurden berücksichtigt."

TenneT hält allerdings an den Vorhaben fest. "Keine der Maßnahmen ist endgültig ausgeschlossen", stellt Pressesprecher Tom Wagner klar. Zunächst sei aber sowieso der Ausbau der 380-Kilovolt-Trasse entlang der A 7 - das Planfeststellungsverfahren hierfür beginnt im Januar - dringender. Für den Netzentwicklungsplan 2013 hält TenneT an den aktuell nicht bestätigten Vorschlägen - also auch dem Umspannwerk - weiter fest. Wagner: "Wir werden diese wieder einbringen."