Henstedt-Ulzburg . Ein Ende der bürgermeisterlosen Zeit ist in Henstedt-Ulzburg noch immer nicht in Sicht. Wie der Kieler Oberstaatsanwalt Manfred Schulze-Ziffach mitteilte, ist im Zuge der Ermittlungen gegen den suspendierten Bürgermeister Torsten Thormählen vor Weihnachten nicht mehr mit einer abschließenden Stellungnahme zu rechnen.

Bereits im Februar dieses Jahres war der Henstedt-Ulzburger Bürgermeister bei voller Gehaltszahlung von seinen Dienstpflichten entbunden worden. Es besteht der Verdacht der Bestechung und Bestechlichkeit, der Verdacht der gemeinschaftlichen und gewerbsmäßigen Untreue in besonders schweren Fällen. Thormählen steht unter Verdacht, als Bürgermeister von Ellerau den Prokuristen der gemeindeeigenen Kommunalbetriebe, Klaus Lange, mit einem Beratervertrag ausgestattet und dafür selbst eine monatliche Zahlung kassiert zu haben. Zudem soll er seine Nebeneinkünfte seinen späteren Arbeitgebern, der Stadt Norderstedt und der Gemeinde Henstedt-Ulzburg, nicht angegeben haben.

Nach Angaben Schulze-Ziffachs sind achtmonatige Ermittlungen in einem komplexen Wirtschaftsverfahren nicht ungewöhnlich. "Alle Beteiligten sind an einem möglichst schnellen Verfahrensablauf interessiert", so der Staatsanwalt. Erschwerend sei in diesem Fall hinzugekommen, dass die zuständige Staatsanwältin in Mutterschutz gegangen und die nachfolgende Dezernentin einige Zeit krank gewesen sei. Einer der beiden Verteidiger Thormählens habe vor wenigen Tagen Akteneinsicht erhalten, jetzt werde die Dezernentin ein Gespräch mit einem der Verteidiger führen.