Im kirchlichen Zentrum am Falkenberg zeigen Mitglieder des Norderstedter Fotoclubs ab heute ihre neusten Kunstwerke

Norderstedt. Die lauschigen Sommernächte sind zwar erst einmal vorüber, aber Schneeflocken im winterlichen Mondschein können auch sehr romantisch sein. Nur: Wie fotografiert man diese romantischen Dunkelszenen ohne zu großen Verlust an Schärfe? Die Mitglieder des Fotoclubs Norderstedt haben es getestet. Die Ergebnisse sind ab heute im kirchlichen Zentrum am Falkenberg, Kirchenplatz 1, in Norderstedt zu sehen. Die Vernissage zur Ausstellung beginnt um 18 Uhr.

Als Lichtquellen für ihre nächtlichen Impressionen nutzten die Amateurfotografen aus Norderstedt und Umgebung Mondschein, Straßenlaternen, Autoscheinwerfer, Garten- und andere Lampen. Oder die Lichtquellen der Aktion Blue Port des Künstlers Michael Batz im Hamburger Hafen zu den Hamburger Cruise Days in diesem Sommer.

Magie der Blue-Port-Aktion kommt erst in der Fotografie voll zur Geltung

"Ewige Liebe" betitelte Peter Montag seine Momentaufnahme eines verliebten Paares vor der blau erleuchteten Elbe und den gegenüberliegenden Docks. Es gehört zur Faszination des Fotografierens, dass die Wirkung der Blue-Port-Aktion erst auf einem Bild seine ganze magische Wirkung entfaltet. In der Realität wirkte die Batz-Installation nur halb so spektakulär.

Rolf Krohn legte auf den U-Bahnhof Baumwall an und nutzte dabei die Helligkeit im Bahnhof im Gegensatz zur dunklen Umwelt. Als Fixpunkt im Foto wählte er den roten Mantel einer Frau als Hingucker. Das Foto des Norderstedter Fotoclub-Vorsitzenden zeigt trotz des aufmunternden Rots des Mantels auch eine Einsamkeit zweier Menschen.

Das Thema Einsamkeit auch bei Ulrich Ruess zu finden. In seiner Aufnahme "Der letzte Bus" nahm er eine Bushaltestelle in den Fokus, dazu als romantisierende Begleitung das Licht einer alten Straßenlaterne. Bayerisch wird es mit Manfred Leberle, der in seiner Fotografie eine abendliche Szene in einem Biergarten einfängt, in der die Menschen allerdings auch nicht gerade angeregt miteinander plaudern, sondern abgewandt nebeneinander sitzen, mit dem Handy spielen oder einfach vor sich hinschauen. "Manches tagsüber unscheinbare Motiv verändert sich im Licht, andere Strukturen werden sichtbar und neue Farbspiele regen die Fantasie an", sagt Krohn.

Die 47 Fotografien des Fotoclubs Norderstedt sind bis Freitag, 11. Januar, im kirchlichen Zentrum am Falkenberg zu sehen.