Auch die Einrichtungen in Kaltenkirchen, Hitzhusen und Rohlstorf erhalten mehr Geld aus Kiel

Kreis Segeberg . Die Schulen der dänischen Minderheit werden im kommenden Jahr wieder zu 100 Prozent vom Land gefördert werden. Das beschloss jüngst die neue Kieler Landesregierung. Gleichzeitig sollen auch die übrigen Schulen in freier Trägerschaft mehr Geld bekommen. 1,5 Millionen Euro werden es allein im kommenden Jahr für die nicht-dänischen Schulen sein. Bis 2017 steigt die Summe kontinuierlich auf 7,5 Millionen Euro an. 31 nicht-dänische private Schulen kommen landesweit in den Genuss der erhöhten Förderung, darunter auch die drei Privatschulen im Kreis Segeberg.

Bei der Waldorfschule in Kaltenkirchen, dem Internat in Rohlstorf und der Leibnitz-Privatschule in Bad Bramstedt löste die Nachricht Freude aus. "Die Schulen in freier Trägerschaft sind bereits seit Jahren unterfinanziert", sagt Otto Ohmsen, Geschäftsführer der Kaltenkirchener Waldorfschule. "Wir werden das zusätzliche Geld in den laufenden Betrieb stecken." Wenn am Ende des Jahres genügend übrig bleibe, würden nicht nur neue Materialen für die 390 Schüler gekauft, sondern auch die Lehrer bedacht. "Unsere Lehrkräfte werden ohnehin schlechter bezahlt als diejenigen an öffentlichen Schulen. Sie könnten sich dann über ein zusätzliches Weihnachtsgeld freuen", sagt Otto Ohmsen.

Für die Waldorfschule kommt das Geld genau zur richtigen Zeit. Demnächst muss ein Großteil des Schulgebäudes abgerissen werden. Eine Sanierung erscheint aus wirtschaftlichen Gründen wenig sinnvoll; der Neubau wird rund 1,5 Millionen Euro verschlingen. Finanziert wird das neue Gebäude auch durch zusätzliche Elternbeiträge. Durch die Zuschüsse aus Kiel könnte diese Erhöhung unter dem Strich geringer ausfallen. Vor allem in den Fachbereichen Musik und Naturwissenschaften sollen neue Anschaffungen getätigt werden.

Auch die 370 Schülerinnen und Schüler der Leibnitz-Privatschule in Hitzhusen bei Bad Bramstedt dürfen sich bald über neues Unterrichtsmaterial freuen. Dort wird vor allem in Sachbücher und Nachschlagewerke investiert werden. "Die Schüler sollen zuerst in Büchern nachschlagen, bevor sie im Internet suchen", sagt Schulleiter Egon Boesten.

Er hält die Erhöhung der Zuschüsse für überfällig. "Es wurde jetzt langsam Zeit. Allerdings sind wir in Schleswig-Holstein von einer Gleichberechtigung gegenüber öffentlichen Schulen immer noch weit entfernt."