Auch der Umweltausschuss des Kreises befasst sich mit der Methode zur Gasförderung

Kreis Segeberg. Der Antrag einer kanadischen Firma, im Kreis Segeberg nach Erdgas und Erdöl suchen zu dürfen, hat über die Kreisgrenzen hinweg die Politik aufgeschreckt. Der Umweltausschuss des Kreises Segeberg beschäftigt sich morgen mit dem Thema und will eine Resolution verabschieden, in der sich der Kreis gegen die umstrittene Fracking-Methode zur unkonventionellen Förderung von Gasvorkommen ausspricht. Auch Landesumweltminister Robert Habeck hat bereits seine ablehnende Haltung gegenüber der Methode deutlich gemacht. Darüber hinaus will die SPD nun auf Bundesebene versuchen, die Anwendung des Fracking zu verhindern.

Konkret fordert Franz Thönnes, Bundestagsabgeordneter der SPD für den Wahlkreis Segeberg - Stormarn-Nord, ein Moratorium für die umstrittene Gasförder-Methode. Das Moratorium soll so lange in Kraft bleiben, "bis nicht umweltschädigende Fracking-Methoden ohne den Einsatz giftiger Chemikalien zur Verfügung stehen." Außerdem fordert die SPD, bessere Beteiligungsmöglichkeiten für die Kommunen zu schaffen und eine vorhergehende Umweltverträglichkeitsprüfung zur Pflicht zu machen. Die Entscheidung über den Antrag der PDR Energy GmbH liegt beim Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie. Berücksichtigt werden dabei die öffentlichen Interessen des Landes Schleswig-Holstein. Der Kreis Segeberg kann zwar seine Präferenzen mitteilen, hat formal aber keinerlei Entscheidungsgewalt. Beim Fracking wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien unter hohem hydraulischen Druck in den Untergrund gepresst, um tief liegende Gesteinsformationen aufzubrechen und das Gas herausströmen zu lassen.