Der niedliche Hund entzückt jeden. Was geschieht, wenn sich, aus den unterschiedlichsten Gründen, niemand mehr um das Tier kümmern kann, spüren die Mitarbeiter im Tierheim: 300 bis 400 Tiere, die einfach irgendwo ausgesetzt werden, landen pro Jahr in diesem ganz besonderen "Auffanglager" in Henstedt-Ulzburg. Umgerechnet also etwa jeden Tag ein Tier, meistens Hund oder Katze.

Die Städte, Gemeinden und Ämter haben sich einer großen Sorge elegant entledigt. Kein Ordnungsamtsmitarbeiter, kein Polizist und kein extra bezahlter Tierpfleger muss sich um Fundtiere kümmern. Das erledigen die haupt- und ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter im Tierheim. Und zwar für ein Entgelt, das bei Weitem nicht die Kosten deckt.

Der Tierschutzverein steht täglich mit dem Rücken zur Wand. Von den Behörden ist offenbar keine Hilfe zu erwarten. Im Gegenteil: Die erwarten ihrerseits eine reibungslose Arbeit, die leise und ohne großes Aufsehen über die Bühne geht.

In der Vergangenheit hat es im Verein oft geknirscht. Diese Zeiten sind vergangen, längst stehen die Tiere wieder im Mittelpunkt. Deshalb haben Verein und Tierheim mehr Aufmerksamkeit verdient. Wenn es schon nicht mehr Geld gibt, dann doch bitte Unterstützung auf andere Weise: Schlichte Hinweisschilder, damit Ortsfremde das Tierheim finden, ist eine Forderung, deren Erfüllung an Behördenwillkür nicht scheitern sollte.