Lohndumping - dieses Wort fiel in der Vergangenheit meistens im Zusammenhang mit den Gehaltszahlungen in größeren Unternehmen. Seit einem Monat ist bekannt, dass bei der Hamburger Stadtreinigung ebenfalls mit einem Tochterunternehmen und Billigtarifen jongliert wird. Jetzt stellt sich heraus, dass auch der Wege-Zweckverband im Kreis Segeberg so verfährt. Und das bereits seit neun Jahren, ohne dass die Öffentlichkeit davon etwas mitbekommen hat.

Überall leben Arbeitnehmer in Angst, dass ihre Arbeitsplätze in extra gegründete Firmen ausgelagert werden, um als Billiglohnkraft die gleiche Tätigkeit wie bisher auszuüben. Das ist längst gängige Praxis, die in vielen Branchen vorkommt.

Ein Skandal ist es, wenn ein öffentlich-rechtlich arbeitender Verband das unter der Aufsicht von Politikern praktiziert. Für die Bürger ist diese Erkenntnis ein negatives "Aha-Erlebnis": Die heile Arbeitswelt gibt es nicht einmal im öffentlichen Dienst.

WZV-Mitarbeiter werden ausgebeutet, um die Müllgebühren niedrig zu halten und private Konkurrenz auszubremsen. Die Kreispolitiker müssen darauf drängen, dass es so nicht weitergehen kann, und als Konsequenz die Auflösung der Tochtergesellschaft fordern.