Nach der Pause wurde es im Kulturwerk allerdings sehr laut

Norderstedt. Es war ein hörenswertes Konzert. Jedenfalls der erste Teil. Das ist eher selten, denn viele Künstler laufen erst nach der Pause zur Höchstform auf. Nicht so Dieter Falk mit seinen Söhnen Max und Paul als "Falk & Sons" im Kulturwerk am See.

Das Familien-Trio bot mit seinem Programm "Celebrate Bach" wunderbare Arrangements von Werken Johann Sebastian Bachs. Doch für den zweiten Teil holte sich Vater Dieter Falk Unterstützung auf die Bühne, und schon die zahlreichen Mikrofone machten deutlich: Jetzt wird's laut.

Zurück zu "Celebrate Bach": Die Falks ließen Bach rocken und swingen, dass es eine Wonne war. Vater und Söhne spielten in wundervollem Einklang. Schon das erste Lied, die Motette "Jesus meine Freude", begeisterte durch das frische Arrangement, gefolgt von einem mitreißenden Halleluja und von Bachs Dauerbrenner "Air", das das Familien-Trio, unterstützt vom Bassisten Christoph Terbuyken, leicht jazzig und mit rockigem Slang brachte. Besonders anrührend wurde es, als die Söhne, der 18-jährige Max am Schlagzeug und der 15-jährige Paul am Flügel, Lied-Kompositionen von Paul spielten und sangen. Dafür gab es großen Beifall.

Das Publikum durfte mitsingen und erwies sich als ungewöhnlich kirchenliederfest. Dieses Rätsel klärte sich mit der Überraschung auf, die nach einem Kirchenlieder-Wunschkonzert auf die Bühne kam - 30 Sängerinnen und Sänger des Hamburger Kinder- und Jugendchores Alsterfrösche. Die liedfesten Sänger im Publikum waren die Eltern und Betreuer der Jugendlichen.

Schluss mit Bach. Dafür Gospelsongs in äußerst unangenehmer Lautstärke. Damit Dieter Falk am Flügel gegen den Chor anspielen konnte, zog Falks Techniker seine Regler auf. Bis zur Schmerzgrenze. Dass die Akustik des Kulturwerks auf derartige Verstärker-Orgien verzichten kann, hätte der Mann beim Sound-Check merken müssen. Schade um Bach. Und um die Alsterfrösche auch.