Kreis Segeberg . Die Unterstützung und Hilfe von arbeitslosen Alleinerziehenden soll ein Schwerpunkt im Kreis Segeberg werden. Das ist das Fazit der Beratungen der auf Einladung vom SPD-Bundestagsabgeordneten Franz Thönnes zusammengekommenen Teilnehmer des zweiten Runden Tisches "Arbeit für Alleinerziehende -Kinderbetreuung organisieren" im Sozialkaufhaus in Bad Segeberg.

Im Juni 2012 waren im Kreis Segeberg 1824 Alleinerziehende arbeitslos und auf Grundsicherung angewiesen. In diesen Familien leben rund 2800 Kinder. Knapp 380 (21 Prozent) dieser Alleinerziehenden haben Kinder unter drei Jahren und stehen der Arbeitsvermittlung nicht zur Verfügung. 811 Alleinerziehende erhalten zu ihrem derzeitigen Einkommen eine Aufstockung durch die Grundsicherung. Damit stünden etwa 650 der Alleinerziehenden im Kreis Segeberg der Arbeitsvermittlung grundsätzlich zur Verfügung. "Es gibt jedoch zu wenig Arbeitsplätze für diese Gruppe", sagt Franz Thönnes. "Dazu kommen mangelnde Qualifikation, teilweise nicht vorhandene Schulabschlüsse, psychosoziale Probleme sowie fehlende, flexible und bezahlbare Betreuungsmöglichkeiten oder die gestiegene Zahl der Trennungen.

Schließlich entwickelten alle Beteiligten neun Leitgedanken, die Orientierung für die weitere Arbeit des Runden Tisches sein soll. Darin wird festgehalten, dass eine bedarfsgerechte, kreisweite, zeitlich flexible, bezahlbare, qualitativ hochwertige und adäquat bezahlte Betreuung für alle Kinder bis 14 Jahren Voraussetzung für einen zukunftsfähigen Arbeitsmarkt ist.

Im Kreis Segeberg solle eine Vermittlung in Arbeit nicht an einer fehlenden Betreuungsmöglichkeit scheitern, lautet die Grundforderung. Dies gelte auch für ganz junge alleinstehende Mütter, die eine Teilzeitausbildung absolvieren.