Damit ein Orchester oder auch ein Chor zusammen Musik machen kann, bedarf es jemanden, der im wörtlichen Sinne den Takt angibt.

Steht einer auf einem Podest, hat einen weißen Stab in der Hand und fuchtelt damit in wilden Armbewegungen vor Geigen, Violoncelli und Bässen, vor Hörnern, Trompeten und Posaunen herum. Ein Dirigent. Das ist lateinisch und bedeutet leiten, ausrichten. Können die Musiker denn nicht allein spielen? Können sie. Aber nur, wenn sie hervorragend aufeinander eingespielt und nur, wenn es nicht so viele sind.

Doch auch dann gibt es einen Musiker, meistens der erste Geiger oder der Pianist, der die Einsätze gibt, das heißt, mit der Hand - oder auch mit Kopfnicken - zeigt, wann der erste Ton kommen, wann welche Instrumentengruppe spielen oder schweigen soll. Ob laut oder leise, schnell oder langsam, weiß dann jeder Musiker selbst. Steht aber ein Dirigent vor dem Orchester, zeigt er durch bestimmte Bewegungen nicht nur Beginn und Ende an, sondern auch, wie gespielt werden soll. Er "schlägt mit der Hand", er zeigt also mit der Hand, ob die Musik schnell oder eher langsam gespielt werden, ob beispielsweise das Adagio, also der langsame, gefühlvolle Satz, gedehnt gespielt oder eher gerafft werden soll?

Dirigenten erarbeiten mit dem Orchester auch, wie das Musikstück klingen soll, er interpretiert es - das heißt, er spielt es so, wie er und das Orchester die Arbeit des Komponisten deuten und verstehen. Berühmte Dirigenten waren beispielsweise Herbert von Karajan und Wilhelm Furtwängler. Auch Komponisten wie Wolfgang Amadeus Mozart und Johann Strauß haben ihre Werke oft selbst dirigiert. Auf Seite 3 stellen wir einen Dirigenten vor.