Unfallretter der Kaltenkirchener Feuerwehr bereiten sich nach Rückkehr aus London auf die Deutschen Meisterschaften vor

Kaltenkirchen. Vom Bürgermeister gab es nicht nur eine Urkunde und Worte des Dankes. Hanno Krause (CDU) hatte den Feuerwehrleuten, die an der Weltmeisterschaft der Unfallretter teilgenommen hatten, auch eine gute Nachricht zu verkünden. Die Stadt wird voraussichtlich im Haushalt 2013 rund 100 000 Euro bereitstellen, die in die Planungen für eine neue Feuerwache investiert werden sollen.

"Ich rechne damit, dass wir in vier Jahren eine Lösung haben", sagte der Bürgermeister den Feuerwehrleuten, die seit Jahren unter dem Platzmangel am Standort am Kisdorfer Weg klagen. Die Planungsphase werde zwei Jahre dauern. Die neue Wache wird voraussichtlich an der Süderstraße entstehen.

Bei der kleinen Feierstunde für die Teilnehmer der Weltmeisterschaft lobte Krause ausdrücklich das große Engagement der ehrenamtlichen Helfer. "Allein die Teilnahme ist ein bedeutsames Ereignis für Kaltenkirchen", sagte Krause. Das Unfallrettungsteam war als eine von zwei deutschen Feuerwehren und finanziert mit Sponsorengeld nach London zur WM gereist und hatte sich mit Rettern aus der ganzen Welt gemessen. Die Kaltenkirchener errangen den 20. Platz und konnten sich damit im Mittelfeld platzieren. "Damit sind wir sehr zufrieden", sagt Notarzt und Teamleiter Stefan Paululat. "Wir haben als Team eine gute Leistung erbracht." Dass die ehrenamtlichen Retter aus Kaltenkirchen nicht in der Liga einer Berufsfeuerwehr einer Großstadt mitspielen können, war der Mannschaft schon vor dem Start nach London klar. Paululat: "Die machen den ganzen Tag nichts anderes."

Gemeinsam mit seinem Kameraden Heiko Kleist hatte Paululat außerdem an der parallel stattfindenden Trauma-Challenge teilgenommen. Bei dem Wettbewerb für die medizinische Versorgung von Schwerverletzten belegten die Kaltenkirchener den fünften Platz.

Die Feuerwehrleute dankten der Sparkasse Südholstein, dem Kaltenkirchener Lions Club, der Firma JPM aus Henstedt-Ulzburg sowie vielen Kleinspendern, die gemeinsam die Reise nach London finanziert haben. Die Unfallretter aus Kaltenkirchen wollen im kommenden Jahr erneut an den Deutschen Meisterschaften in Brandenburg teilnehmen. Die Zusammensetzung des Unfallretterteams wechselt jedes Jahr. Jeder Feuerwehrmann kann an den Wettkämpfen teilnehmen, muss aber dafür Zeit in das Vorbereitungstraining investieren.

Ein Sieg in Brandenburg dort wäre die Voraussetzung für eine erneute Teilnahme an einer Weltmeisterschaft, doch Paululat und seine Männer lassen fürs Erste offen, ob sie erneut zu einer WM reisen würden. Schauplatz der nächsten World Rescue Challenge ist das sonnige Florida.