Benefiz-Konzert mit Canadian Brass spielt 20 000 Euro für die Hilfsaktion Herzbrücke ein

Norderstedt. Was für ein Ton! Leicht, prickelnd und wie schwebend. Und das aus schwerem Blech. Aus einer Tuba. Aus einem Horn, aus Posaune und Trompeten. Ein Sound zum Dahinschmelzen. Canadian Brass verzauberte das Publikum in der fast voll besetzten "TriBühne" am Rathaus Norderstedt beim Benefiz-Konzert für die Hilfsaktion Herzbrücke der Hamburger Albertinen-Stiftung. Am Ende stand das Publikum und applaudierte, bis das Parkett bebte. Das hat die "TriBühne" selten erlebt.

"Das Konzert hat fast 20 000 Euro eingebracht", sagt Fritz-Jürgen Stockmann vom Vorstand des Freundeskreises der Herzbrücke. Damit können ein bis zwei herzkranke Kinder aus Afghanistan mit Operationen gerettet werden. Eine OP kostet zwischen 5000 und 25 000 Euro. Die Kliniken berechnen nur die Materialkosten.

"Sehr wichtig ist jedoch, dass viele Menschen durch das Konzert auf die Herzbrücke aufmerksam wurden und spenden, beispielsweise zu Geburtstagen", sagt Professor Dr. Friedrich-Christian Rieß, Chefarzt der Klinik für Herzchirurgie am Albertinen-Krankenhaus und medizinischer Leiter der Herzbrücke. Rieß, Stockmann und Professor Dr. Fokko ter Haseborg, Vorstandsvorsitzender des Albertinen-Diakoniewerks, das die Aktion Herzbrücke unterstützt, leben in Norderstedt.

Das Konzert lief unter dem Motto "Tue Gutes, amüsiere dich und treffe Leute". Im Publikum waren nicht nur Vertreter der Sponsoren von der Albertinen-Stiftung, dem Lions Club, Hamburg-Airport und der Hamburger Sparkasse, sondern auch Norderstedts Stadtpräsidentin Kathrin Oehme und Politiker, Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote mit Ehefrau Doris und Musiker vom Musikverein Norderstedt. "Das ist Weltklasse-Liga", schwärmte Jens Becker, Vorsitzender des Musikvereins.

"Wir fangen immer mit unserer ersten Zugabe an", witzelte Tuba-Spieler Chuck Daellenbach. Der Mann schwenkte seine Tuba, als wäre sie eine Feder, tanzte mit der Tuba, spielte im Liegen abenteuerliche Verzierungen und blubberte tief im Keller. Höhepunkt: "Tuba Tiger Rag"!

Meisterlich auch die Arrangements von Werken von Johann Sebastian Bach (ein berückend schönes "Air"), John Dowland, Giovanni Gabrieli bis zu Johannes Brahms, dessen Walzer sie elegant und trotzdem mit Witz spielten. Erotisches Flair bot Canadian Brass mit Sonny Kompaneks "Killer Tango", zu Komödianten wurden die Musiker mit dessen "Tribute To The Ballet", den sie spielend vertanzten, und in dem die Tuba den sterbenden Schwan gab.

Spendenkonto Albertinen-Stiftung Herzbrücke, Kontonummer 1144, Bank für Sozialwirtschaft, Bankleitzahl 251 20 510.