Das Gelände wurde auf Anhieb zum Erfolgsmodell. 300 000 Besucher kamen, um sich zu entspannen und zu amüsieren

Norderstedt. "Unsere Erwartungen wurden deutlich übertroffen." So lautet das Fazit von Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote nach einer Saison Stadtpark. Der habe sich in nur wenigen Monaten zu einem neuen Treffpunkt gemausert, sei der erhoffte Bürgerpark geworden - ein Ort, der Generationen zusammenführe, mit dem sich die Norderstedter unerwartet schnell identifiziert hätten. Er sei stolz darauf, was das Team der Stadtpark-Gesellschaft und die vielen ehrenamtlichen Helfer geschaffen hätten.

Gleich am ersten Tag begann der Ansturm auf das Freizeitgelände

Mehr als 300 000 Gäste haben die rund 50 Veranstaltungen im Freien besucht. Schon am Eröffnungstag drängten sich die Norderstedter vor dem Tor. "Wir hatten mit 70, 80 gerechnet. Aber das waren mindestens 700, die gleich am ersten Tag ihr neues Erholungs- und Freizeitgelände in Besitz nehmen wollten", sagte Kai Jörg Evers, Geschäftsführer der städtischen Stadtpark-Gesellschaft, die das rund 100 Hektar große Areal im Stadtteil Harksheide pflegt - allerdings nicht allein, sondern zusammen mit 50 ehrenamtlichern Helfern, denen Evers ausdrücklich für ihren Einsatz dankte.

Mehr als 10 000 vornehmlich Jugendliche und junge Erwachsene nutzten die Wasserski-Anlage. Hinzu kommen 80 Dauerkartenbesitzer. "Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis", sagte Anne Rumpel, Betriebschefin der Anlage, die zu den größten Norddeutschlands zählt. Auch jetzt noch, bei Wassertemperaturen von zehn Grad drehen die Wakeboarder ihre Runden. Ab November wird die Anlage nur noch an den Wochenenden geöffnet sein, ab Mitte März 2013 können die Wasserski-Fans dann wieder voll durchstarten.

"Viele setzen sich auf die Stufen und sehen sich das Spektakel auf dem Wasser an", sagte Grote. Schlittschuhspaß wird es wohl nicht geben. "Wir erreichen die nötige Eisdicke von 15 Zentimetern kaum, weil der See von relativ warmem Grundwasser gespeist wird", sagte Evers. Er verspricht aber, eine Langlauf-Loipe zu spuren, sollte es kräftig schneien. Auch das Arriba-Strandbad startete erfolgreich. Obwohl das Wetter durchwachsen war, seien fast 37 000 Badegäste gekommen.

"Die Bürger gehen verantwortungsvoll mit ihrem Park um", sagte Grote. Die Toiletten seien sauber, es gebe so gut wie keinen Vandalismus. Die soziale Kontrolle funktioniere, ergänzte Evers. Geschäftsführer der städtischen Stadtpark-Gesellschaft, und nannte als Beispiel die Hunde. Ist einer mal nicht angeleint, weisen andere den Besitzer auf die Anleinpflicht hin.

Anders als viele Vergnügungsparks werde Unterhaltung im Stadtpark nicht konsumiert. Die Besucher gestalten ihre Freizeit nach ihren Wünschen, ziehen sich ins Arboretum zurück, besinnen sich im Bustan, lauschen dem Lachen der Kinder auf den Spielplätzen, sonnen sich auf einer Bank, joggen, radeln, spielen Fußball, gleiten auf zwei Skiern oder einem Wakeboard übers Wasser oder sitzen auf den Stufen, um den Wassersportlern zuzusehen.

Und sie kommen zahlreich, wenn besondere Erlebnisse auf dem Programm stehen. "Der Park hat sich schon während der Gartenschau als Ort für Veranstaltungen und Bildungsangebote etabliert", sagte Eva Reiners, Leiterin der Kreativabteilung. Höhepunkte waren der Schleswig-Holstein-Tag vom 8. bis 10. Juni, PerPlex, das Festival der Straßenkünstler am Pfingstwochenende, das Drachen-Festival im Juli und die Pyrogames, das Duell der Feuerwerker am 8. September. Hinzu kamen rund 250 Angebote der Klasse im Grünen, an der rund 5000 Kinder teilnahmen. "Die jungen Stadtpark-Besucher waren besonders begeistert von der Ferienbetreuung und den Angeboten der Sommer-Uni Klasse! Kinder wissen mehr", sagte Reiners.

Im nächsten Jahr soll es ein Musik-Festival für junge Leute geben

Das bewährte Programm soll 2013 fortgeführt, verfeinert und durch Neues ergänzt werden. Die Veranstaltungschefin denkt da an ein Musik-Festival für junge Leute und an einen Markt, für den sich die Seepromenade geradezu anbiete. Vereine, die sich im Stadtpark präsentieren wollen, seien willkommen. Auch künftig soll der Großteil der Veranstaltungen eintrittsfrei bleiben. Das funktioniere aber nur mit der Hilfe von Sponsoren.

Ein Slackline-Parcours, bei dem man auf einem Band balanciert, soll das Sportangebot im Feldpark erweitern. "Unser Ziel ist, dass sich der Stadtpark dauerhaft als Modell für die gelungene Nachnutzung von Gartenschau-Arealen, für erfolgreiche Stadtentwicklung und die attraktive Gestaltung städtischer Parks mit vielfältigem Freizeit-, Kultur- und Bildungsangebot präsentiert - und das nicht nur in der Region, sondern deutschlandweit", nannte Grote die Zukunftsperspektive.