Gut 3000 Euro kamen bei der fröhlichen Feier zusammen. Das Geld geht an eine Schule in Burundi. Das nächste Afrika-Fest steigt in Norderstedt

Ellerau. Der kleine Nachbar hat das Ergebnis getoppt: 3182,45 Euro sind beim Afrika-Fest in Ellerau zusammengekommen. In Quickborn waren es vor zwei Jahren 1300 Euro. "Da war allerdings das Wetter schlecht, und wir haben das fest zugunsten von Kindern in Afrika erstmals gefeiert", sagt Werner Lawrenz, Quickborner und Organisator der Hilfe, der sich über die erfolgreiche zweite Auflage freute und gleich die dritte ankündigt: 2014 soll der Festtag für den guten Zweck in Norderstedt gefeiert werden.

Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote will als Schirmherr fungieren. Erste Gespräche zur Organisation werden in den nächsten Wochen geführt. Doch zunächst wird das Geld aus Ellerau an die Hilfsorganisation Don Bosco weitergegeben. Die wiederum wird den Betrag verwenden, damit die Kinde rund Jugendliche am Lycée Don Bosco in Burundi etwas zu essen bekommen. Etwa ein Drittel der Kinder und Jugendlichen in einem der kleinsten und jahrelang vom Bürgerkrieg erschütterten afrikanischen Staaten ist Halb- oder Vollwaise.

Die Jungen und Mädchen werden als billige Arbeitskräfte auf Plantagen oder in privaten Haushalten ausgebeutet, sexuell missbraucht und zu Knechtschaft und Prostitution gezwungen. Alternative zu einem solchen Schicksal ist Bildung. Zwar können die Kinder die Grundschule inzwischen kostenlos besuchen, doch weiter führende Schulen bleiben ihnen oft versperrt, da sie die Gebühren nicht bezahlen können. Das Lycée Don Bosco ermöglicht es armen Schülern, ihren Bildungsweg fortzusetzen und in einem Internat zu leben. "Doch nun sind auch noch die Lebensmittelpreise in Burundi stark gestiegen, sodass die Schule die Internatsschüler langfristig kaum ausreichend ernähren kann", sagt Werner Lawrenz. Die Spende aus Ellerau, so schätzt er, reicht, um den Schülern mindestens ein Jahr lang Mittagessen auf den Tisch zu stellen.

Viele haben dazu beigetragen, dass das Fest in Ellerau ertragreich verlief. Die Grundschüler haben Werbeplakate gemalt, auf denen sich Sponsoren präsentieren konnten. Die Gemeinde und die örtlichen Vereine, die Kirche und die Volkshochschule haben das bunte Programm für den Tag der Hilfe gestaltet und immerhin knapp 1000 Besucher angelockt. Die haben das Glücksrad gedreht, getrunken, Kuchen und Gegrilltes gegessen, Bonbons um die Wette geworfen, den Kindern Zöpfe flechten lassen und damit die Kasse für die Kinder in Burundi gut gefüllt.

Der Erfolg hat auch die Vertreter der burundischen Botschaft begeistert: "Sie haben sich gleich am nächsten Tag per E-Mail für den tollen Tag und die Spende bedankt", sagte Bürgermeister Eckart Urban. Und eine Schulpartnerschaft zwischen einer Schule in Burundi und der Grundschule in Ellerau angeregt. "Das ist durchaus denkbar, aber darüber müssen wir erst mal in den Gremien diskutieren und mit der Schule sprechen", sagte Urban.