Schmalfeld. Der Bürgerentscheid über die Erweiterung der Biogasanlage von Jan Fölster in Schmalfeld wird wohl später stattfinden als zunächst angenommen. Schon im August hatte Jan Fölster an den Schmalfelder Bauausschuss den Antrag gestellt, seine im Dorf umstrittene Biogasanlage erweitern zu dürfen. So mancher Bürger aber hatte etwas dagegen, sodass der Ausschuss sich nach einer turbulenten Sitzung letztendlich für einen Bürgerentscheid ausgesprochen hatte.

Die Gemeindevertretung folgte am Montagabend der Beschlussvorlage jedoch nicht. Grund hierfür ist die Frist von sechs Wochen, innerhalb der ein Bürgerentscheid bei einem positiven Beschluss hätte in die Wege geleitet werden müssen. Aus Kostengründen und wegen der wahrscheinlich höheren Beteiligung, so hieß es, wolle man den Entscheid mit der Kommunalwahl am 26. Mai des kommenden Jahres zusammenlegen. Deshalb wird der Beschluss für die Befragung der Bürger wohl erst im Februar ergehen.

Die Bürgerinitiative, die seit geraumer Zeit gegen die Erweiterung kämpft, sieht die Verschiebung auf den späten Termin kritisch. Sie erwägt nun auf eigene Faust ein Bürgerbegehren zu starten. Würden sich dabei zehn Prozent der wahlberechtigten Schmalfelder, also rund 120 Bürger, gegen eine Erweiterung der Anlage aussprechen, wäre die Gemeinde zu einem früheren Entscheid gezwungen.

Jürgen Fahsel, Sprecher der Bürgerinitiative, sieht gute Chancen, dass genug Unterschriften für ein erfolgreiches Bürgerbegehren gesammelt werden können: "120 Unterschriften kriegen wir locker zusammen", sagte er. "Das sollte kein großes Problem darstellen." Damit brächte die Bürgerinitiative die Gemeinde in Zugzwang, denn auch die Kosten für ein Bürgerbegehren müsste die Gemeinde tragen. Ein sofortiger Bürgerentscheid wäre somit wieder die günstigste Variante.

Die Abstimmung möglichst zeitnah zu organisieren, hält auch Jan Fölster für eine gute Idee. Für den Betreiber der Anlage ist die Verzögerung ein finanzieller Verlust. Vor Erntebeginn hatte er die Fahrer angewiesen, die Lkw nur zu 90 Prozent zu beladen und nur mit Tempo 30 durchs Dorf zu fahren. Seitdem sind die Straßen im Dorf und auch speziell die Schmalfelder Kurven wieder sauberer.