Demokratie kostet Geld

25. September: "Ein Sieg ohne Glanz"

2003 Bürger stimmten für den neuen alten Bürgermeister Kütbach. Diese Anzahl entspricht einer Zustimmung von gerade einmal 18,1 Prozent der Gesamtwahlberechtigten - ein sicherlich beschämendes Ergebnis. Doch damit muss man leben. Wir kennen keine Wahlpflicht, wie sie in der Schweiz besteht. Demokratie kostet Geld, somit auch Wahlen. Das sollte uns die Sache aber auf alle Fälle wert sein.

Die Krönung sind jedoch die Kommentare von führenden Parteimitgliedern der CDU (Schwarz), SPD (Rot) und FDP (Blau). Mehr oder weniger gleichlautend erklären die Herren Müller, Clausen und Barth, dass man auf die Bürgermeisterwahl verzichten sollte und damit Geld sparen könne. Was für ein erschreckendes Demokratieverständnis! Da kann einem angst und bange werden. Die Farben Schwarz, Rot und Blau ergeben eine undefinierbare braune Pampe. Vielen Dank, das hatten wir schon mal!

Wer am Wahlrecht rüttelt, sollte mal darüber nachdenken, ob sein Demokratieverständnis nicht minderbemittelt ist.

Gerhard Philipp, Bad Bramstedt

Bitte transparent handeln

24. September: "Gero Storjohann (CDU) kämpft wieder um den Einzug in den Bundestag"

Mit 97 Prozent der Stimmen hat die CDU Gero Storjohann wieder für den Bundestag nominiert. Das ist pikant, denn am 13. August dieses Jahres berichtete das Hamburger Abendblatt: "Gero Storjohann (CDU) vertritt im Deutschen Bundestag den Wahlkreis Segeberg-Stormarn-Nord. Fragen auf abgeordnetenwatch.de beantwortet er entweder gar nicht, oder er verweist auf seine offizielle Postanschrift im Deutschen Bundestag." Doch auch Briefe an seine Berliner und an seine Heimatadresse werden nicht immer beantwortet.

Die Damen und Herren aus den etablierten Parteien scheinen zu vergessen, dass sie sich selbst verpflichtet haben, stets im Auftrag des Bürgers zu handeln. Dazu gehört die Erledigung der anfallenden Aufgaben nach bestem Wissen und Gewissen - und dazu gehört auch, dass Fehler zugegeben und Maßnahmen ergriffen werden, die eine Wiederholung ausschließen. Das erwartet jeder Chef von seinen Mitarbeitern - und dafür werden wir in der privaten Wirtschaft von unseren Arbeitgebern bezahlt.

Wenn aber bei der nächsten Wahl die Nicht- oder Protestwähler erneut die stärkste "Fraktion" stellen, weil wichtige Führungskräfte in Politik und Verwaltung ihren Auftrag nicht verstanden haben, werden uns diese "Volksvertreter" wieder einmal als politikverdrossen beschimpfen. Dabei wollen wir doch nur, dass sie ihr politisches Handeln transparent machen.

Edgar Timm

Baut mehr Kreisel!

21. September: "Norderstedts erste Radautobahn. Auf der neuen Horst-Embacher-Allee sind Radfahrer ausdrücklich erwünscht"

Was sich die Norderstedter Verwaltung wieder einmal so alles ausdenkt. Norderstedt will eine "umweltfreundliche/abgasarme" Stadt sein oder werden? Es weiß aber jeder Gescheite, dass Autos, die gestoppt werden und dann wieder anfahren, viele Schadstoffe erzeugen und viel Lärm verursachen!

Besonders belastet sind die Anwohner aller stark befahrenen Straßen wie Friedrichsgaber Weg, Niendorfer Straße, Ohechaussee, Ochsenzoller Straße, Berliner Allee durch das Halten und wieder Anfahren der zigtausenden Autos an den vielen - von der Verwaltung angebrachten - Ampeln. Schafft die Ampeln ab und baut Kreisel! Denkt an den Kreisel in Paris: den L'Etoile um den Arc de Triumphe! Hier klappt es seit Jahrzehnten! Ein Kreisel ist außerdem langfristig billiger und wirtschaftlicher als eine Ampel.

Liebe Verwaltung: Ihr wollt doch eine umweltfreundliche Stadt sein!

Klau Ließ

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

Schreiben Sie an norderstedt@abendblatt.de oder per Post an das Hamburger Abendblatt, Regionalausgabe Norderstedt, Rathausallee 64-66, 22846 Norderstedt