Die Wilstedter werden wohl mit dem Lärm und den Lkw, die an ihren Häusern vorbeifahren, leben müssen. Mit sinkender Lebensqualität und mit dem Unfallrisiko, das der starke Verkehr auf der Harksheider Straße mit sich bringt. Die Wahrscheinlichkeit, dass es kracht, könnte zunehmen, wenn erst alle begriffen haben, dass sie nicht mehr 30 fahren müssen. 50 km/h sind nun erlaubt, erfahrungsgemäß wird mancher dann 60 oder 70 fahren.

Der Kreis Stormarn teilt die Sorgen der Anlieger nicht. Die Verwaltung zieht sich auf die Straßenverkehrsordnung zurück und stellt lapidar fest: Eine besondere Gefährdung liegt nicht vor. So einfach ist das.

Bleibt die Hoffnung auf die Umgehungsstraße, die den Schwerlastverkehr um den Ort herum führen würde. Das Dauerprojekt, seit Jahrzehnten im Gespräch, bekommt nach Ansicht der Anwohner durch den Abbau der Tempo-30-Schilder neue Nahrung. Immerhin hat der Tangstedter CDU-Gemeindevertreter und Stormarner Kreistagsabgeordnete Jürgen Lamp die Entlastungsstraße zum Thema einer Anfrage an den Stormarner Landrat gemacht.

Politiker und Kreisverwaltung werden sich also damit beschäftigen - und mit hoher Wahrscheinlichkeit den Bau einer Umgehung zu den Akten legen. Mal wieder. Die Gemeinde kann das Vorhaben finanziell nicht stemmen, das Land hat kein Geld. Und niemand wird heute noch eine Straße planen, für die Bäume fallen und Wiesen weichen müssen.