Das Emmaus-ensemble füllte die Paul-Gerhardt-Kirche

Norderstedt. Es ist das kleine Konzert in der Kirche um die Ecke, ein Ort, der mühelos und schnell zu erreichen ist, sogar ohne Auto, Bus und Bahn. Eine gute Gelegenheit, gute Musik zu hören, zumal, wenn es von so guten Musikerinnen und Musikern wie dem Emmaus-Quintett gespielt wird. So war denn auch in der Paul-Gerhardt-Kirche in Norderstedt kein Platz mehr frei, als das junge Musik-Ensemble um Paul Fasang, Kantor der Emmaus-Kirchengemeinde, Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Johannes Brahms spielte.

Mit einem feinen, locker gespielten Andantino aus Mozarts Flöten-Quartett in A-Dur, KV 298, eröffneten Flötistin Yoshimi Mizushima, Geigerin Saskia Knuth, Bratschistin Katie Barritt und Cellist Lukas Wittermann das Konzert. Rasch und stringent folgten die weiteren Sätze, in denen das Ensemble das Rondo leicht, beschwingt und tänzerisch intonierte. Insgesamt gelang ihnen das scherzhafte Mozartstück zu einem fröhlichen Konzertauftakt.

Neben Mozarts Kammerstück nimmt sich das Klavier-Quintett in f- Moll, Opus 34, von Brahms wie ein gewaltiges Donnerwetter aus, das während seiner vier langen Sätze kaum abebbt und den Musikerinnen und Musikern hohe Konzentration und langen Atem abverlangt.

Souverän meisterte das Quintett, jetzt mit Fasang am Flügel und Julia Linden an der Violine, den ersten Satz, gleichwohl den Streichern ein eigener Ausdruck noch fehlte. Das liedhafte Andante jedoch kam mit Tiefe, Wärme und Gefühl. Im Scherzo ließen die Musiker Brahms' Komposition wieder toben, geleitet von Paul Fasang, der am Flügel einen starken Anschlag, einen dramatischen Ausdruck zeigte, dem die Streicher jetzt in nichts nachstanden. Mit Fantasie bauten sie einen hohen Spannungsbogen auf. Einem Krimi gleich folgte das Allegro des dritten Satzes: Der Brahms rockte und ließ den Zuhörern nur in kleinen melancholischen Sequenzen eine Pause.

Endlich als Sextett trat das Ensemble mit einem Brandenburgischen Konzert von Johann Sebastian Bach als Zugabe an. Sie spielten das Werk des großen Komponisten wie ein fluffiges Dessert, sehr edel und elegant, und so geriet der Bach vielen Zuhörern zum Höhepunkt des Konzertabends "um die Ecke".