Kisdorf. Der Chorverein Kisdorf zeigte in seinem Konzert "Über Land und Meer" in der Kisdorfer Friedenskirche eindrucksvoll, dass Volkslieder, vielstimmig gesungen, zu einem wahren Hörerlebnis werden können. Gleich der Auftakt des Konzerts mit "Kein schöner Land" gelang dem gemischten Chor mit seinen fast 60 Sängerinnen und Sängern ganz hervorragend.

Unter der Leitung ihres Dirigenten Hans Thiemann intonierte der Chor, der sich Verstärkung aus dem Frauenchor Norderstedt mitsamt dessen Dirigenten Jörg Roberts geholt hatte, Edvard Griegs "Ave, maris stella" zum Gebet, ohne ins Andachtsvolle zu fallen. Den Männern war dann das flotte "Kari Waits For Me" vorbehalten.

Mit "Seemann, Deine Heimat ist das Meer" ging es dann sängerisch volle Kraft voraus, während Thiemann am Klavier Tempo und Takt vorgab. "Das ist die schwerste Flussüberquerung, aber da müssen wir alle mal rüber" kündigte Thiemann den Spiritual "Roll, Jordan, Roll" an und schlug am Klavier die ersten Takte an, bis die Kirche swingte.

Für Stimmung sorgte auch der Shanty-Chor der Henneberg-Bühne Poppenbüttel unter der Leitung von Jürgen Priebe und seiner Instrumental-Gruppe. Von den Sängerinnen und Sängern ging ein Strahlen aus, das das Publikum ansteckte. Maritimes gab's zu hören, darunter den Beatles-Song "Sloop John B." und so tief Hamburgisches wie die "Hamburger Kedelklopper", in dem Solist Herrmann Labe mit seinem tiefen Bass begeisterte. Mit "Up She Goes For Baltimore" legten die Poppenbütteler noch einen drauf.

Zwischen den Liedern las Jürgen Kruse, Thiemanns ehemaliger Lehrer, nieder- und hochdeutsche Geschichten vor wie "Pidder Lüng" von Detlev von Liliencron. Das gelang ihm mal mit Emphase, mal zurückhaltend und in "Min Modersprak" von Klaus Groth denn auch etwas zu patriotisch.