Souveränes Handeln sieht anders aus. Die Feuerwehr versucht, auf ihre Probleme aufmerksam zu machen, und bekommt aus dem Rathaus einen Maulkorb verpasst. Damit handelt sich die Verwaltung in Henstedt-Ulzburg nicht nur das Problem ein, Ehrenamtler vor den Kopf zu stoßen. Elisabeth von Bressensdorf und die Führungsriege setzen sich auch dem Verdacht aus, unliebsame Wahrheiten vertuschen zu wollen und die Berichterstattung der Presse zu kontrollieren.

Noch gut in Erinnerung ist die Entscheidung der amtierenden Bürgermeisterin, einen Journalisten aus ihrer Presserunde auszuschließen, weil er angeblich unsachlich aus dem Rathaus berichtet hatte. Jetzt versucht sie, der Öffentlichkeit brisante Informationen vorzuenthalten, in dem sie die Fachleute zum Schweigen verdonnert. Sie könnten viel über ihre Probleme erzählen, für ein sicheres Leben in Henstedt-Ulzburg zu sorgen. Stattdessen verkündet der Ordnungsamtsleiter gnädig, über Feste und Einsätze dürfte die Feuerwehr auch künftig berichten.

Recht hat er mit seiner Bemerkung, dass sich die langen Fahrzeiten der Einsatzkräfte zu einem Politikum entwickeln könnten. Nur die Gemeinde zieht daraus die falsche Konsequenz. Wenn die Feuerwehr fürchtet, zu spät bei Bränden oder Unfällen einzutreffen, gehört das Thema in die Öffentlichkeit und in die politische Diskussion.

Für eine seriöse Berichterstattung zu sorgen, zählt nicht zu den Aufgaben einer Gemeindeverwaltung. Und Informationen unter dem Deckel zu halten erst recht nicht.