Es passt einfach nicht zusammen. Dass Eintracht Norderstedt sich seit Jahren über die eigene Nachwuchsarbeit definiert, ist zwar vorbildlich. Doch dass dann nicht die nötige Vorarbeit dafür geleistet wird, dass vielversprechende A-Jugendliche auch tatsächlich in das Oberliga-Team integriert werden können, ist schwer zu verstehen. Erst recht, wenn die Talente dann bei direkten Konkurrenten auf Anhieb Stammspieler werden.

Es ist eine Sache, wenn - wie beispielsweise 2011 bei Jordan Brown - der HSV anklopft. Aber Sellhorn und Niendorf, diese Liaison sorgte im Frühjahr für Verwunderung in der Hamburger Amateur-Szene. Selbstverständlich kann das Prädikat "Eigengewächs" kein Persilschein für einen Oberliga-Vertrag sein. Absolute Leistungsträger aus dem Nachwuchs sollten allerdings in der Regel im eigenen Verein auf ihre Eignung für die fünfte Liga getestet werden.

Doch warum ist die Durchlässigkeit an der Nahtstelle zwischen Jugend und Herren offenbar nicht mehr so gut wie noch vor einigen Jahren? Ein gravierendes Problem ist die Fluktuation auf den Trainerpositionen in der Oberliga sowie der A-Jugend. Zusammengezählt sind aktuell Thomas Seeliger und Ekkehard Bushe die Versuche acht und neun.

Jeder Coach hat verständlicherweise eigene Vorstellungen und bevorzugt andere Spieler als sein jeweiliger Vorgänger. Nur: Die von Manager Jörg Franke propagierte emotionale Bindung der Youngster an die Eintracht wird so kaum zu erreichen sein.