Es gibt ein "Wir-Gefühl"

3. September: "Gefühlte Wahrheit des Präsidenten"

Um auf den ernsten Kern der Glosse einzugehen: Der Verfasser hat Unrecht in einem Punkt: Der Dienstwagen des Herrn Präsidenten hat keine KI-Nummer, sondern eine SH-Nummer. Und wenn der Landtagspräsident meint, im Hamburger Umland ein mangelndes Schleswig-Holstein-Gefühl festgestellt zu haben, so ist er auf dem Holzweg. Das gilt nur zeitlich sehr begrenzt für aus Hamburg Zuziehende.

Als es 1970 in Norderstedt noch keinen Bürgermeister gab und ich mit dem Staatskommissar als damaliger Geschäftsführer einer Landesgesellschaft verhandelte, glossierte dieser so: "Garstedter, Harksheider usw. sind noch keine Norderstedter und die zugezogenen Hamburger sind politisch, wirtschaftlich und kulturell immer noch nach Hamburg orientiert und halten es für eine Zumutung, von Schleswig-Holstein, einer Bauernrepublik kurz vor dem Nordpol, regiert zu werden. Das hat sich geändert. Inzwischen gibt es, wie im ganzen Speckgürtel, auch in Norderstedt ein "Wir-Gefühl" für Norderstedt und ganz Schleswig-Holstein.

Umgekehrt wird, leider, ein Schuh daraus: In weiten Teilen des Nordens unseres Landes erfährt der Süden des Landes immer noch nicht die richtige Anerkennung. Das gilt auch für den Landtag. Dort wird nicht immer gewürdigt, dass der Löwenanteil der Steuern, die dort verbraten werden, im Süden gezahlt werden. Um die Überbrückung dieser Kluft sollte der Landtagspräsident sich bemühen und nicht die dort lebenden Menschen durch flotte Sprüche diskriminieren. Aber, sehen wir es ihm nach. Schließlich kommt er aus Mölln, der Stadt, in der schon Till Eulenspiegel Narrenfreiheit genoss.

Jürgen Meßfeldt, Norderstedt

Plakate müssen früher weg

6. September: "Wie Politiker ganz legal abhängen dürfen"

Es ist ja löblich, dass es so was wie eine geregelte Wahlplakat-Aufstellung gibt, aber müssen gestandene Politiker, wie nun gerade Jürgen Lange, den ich sehr schätze, sich damit beschäftigen? Gibt es denn keine wichtigeren Dinge in der Stadt zu regeln? Beispielsweise das Abbauen und Entfernen von Wahlplakaten! Wie oft sieht man Monate später noch die Werbung der Parteien und die Gesichter der Politiker an den Straßenrändern lächeln, obwohl die Wahl schon lange gelaufen ist.

Curt Dabbert, Hamburg

Zufahrt endlich regeln

8./9. September: "Das ewige Verkehrschaos am Arriba-Bad"

Frau Plaschnick, das Arriba-Bad muss nicht verlegt werden, auch Herr Philippi hat wohl nichts gegen ein Schwimmbad für Erwachsene und Kinder. Die Frage ist nur, wie konnte es den Stadtwerken ohne Nachweis von ausreichenden Parkflächen bei den zu erwartenden Besucherzahlen gelingen, ein Bad dieser Größe zu bauen?

Welche kleine (keine) Rolle spielen die Norderstedter Politiker in der Landespolitik, wenn nicht endlich eine Zufahrt von der Schnellstraße geregelt wird? Schon vor 40 Jahren sind wir von der Schnellstraße auf den Sommerparkplatz gefahren und konnten über einen kurzen Fußweg den damaligen Osteingang des Bades benutzen.

Was zurzeit völlig fehlt, ist eine Ausschilderung des Sommerparkplatzes zum Arriba-Bad an den Verkehrsknoten der Stadt. Ich möchte keine Brücke über die Tarpenbek als Zufahrt zum Arriba, die dann vielleicht als Querverbindung von/zur Ulzburger Straße missbraucht und für zusätzliche Staus und Abgase sorgen würde.

Die neue Schulschwimmhalle ist unsere vierte Bauphase mit riesigen Fahrzeugen und Teerfässern vor der Haustür. Wo bleibt die Stadt mit unseren Steuergeldern, wenn die Schulschwimmbäder in Friedrichsgabe und am Aurikelstieg nicht mehr zu renovieren sind? Das neue Schulschwimmbad am Arriba-Bad wäre vermeidbar gewesen.

Gudrun Schreiter, Norderstedt

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