Zwei Norderstedter fahren in einem alten Auto nach Tadschikistan - und sind am Ende ihrer Kräfte

Norderstedt. Dass die Reise keine leichte werden würde, wussten Dane Dörfert und Alexander Peter von Anfang an: Mehr als 10 000 Kilometer durch Wüsten und über Gebirge, immer Richtung Osten, bis nach Tadschikistan, das alles mit einem alten Opel Corsa - so hatten sie es sich als Teilnehmer der "Tadjik-Rallye" für einen guten Zweck ausgesucht. Eine solche Tortur, wie die beiden sie derzeit erleben, hatten die Norderstedter trotzdem nicht erwartet.

Nach Problemen mit dem Auto und der Polizei mussten sie in Baku vier Tage auf die Fähre warten, die sie von Aserbaidschan aus sicher auf die andere Seite des kaspischen Meeres bringen sollte. Auf der Fähre angekommen, wurde es aber nicht besser: Die beiden Abenteurer mussten nicht nur "unglaubliche" 450 Dollar für die Überreise zahlen, sondern auch sechs Tage und Nächte vor dem Hafen Türkmenbasys auf der Fähre ausharren - ohne genug Ess- und Trinkbares dabeizuhaben.

Außer ihnen, einem anderen Rallye-Team sowie zwei italienischen Bikern waren vor allem türkische Lkw-Fahrer an Bord. Wann das rettende Ufer endlich angesteuert werden würde, konnte Dörfert und Peter keiner sagen. "Es hieß immer nur morgen, vielleicht übermorgen. Ein echter Albtraum", sagt Alexander Peter. Zu allem Überfluss wurden ihnen auch noch 350 Dollar für die Einreise nach Turkmenistan abgenommen; nicht nur die Kräfte, auch die Geldreserven schwinden.

Um die verlorene Zeit wieder einzuholen, durchquerten die Freunde Turkmenistan in nur zwei Tagen. Die geplante Route, die eigentlich auch durch Kasachstan führte, mussten sie abkürzen. Zurzeit sind sie auf dem Weg nach Taschkent, der Hauptstadt Usbekistans, und wollen nach dem Besuch der tadschikischen Botschaft nach Tadschikistan fahren. Der Weg in die tadschikische Hauptstadt führt über den legendären "Pamir-Highway". Eine der atemberaubendsten, höchstgelegenen und gefährlichsten Straßen der Welt. Sollten sie es tatsächlich mit ihrem Corsa bis in die Zielstadt Duschanbe schaffen, dürfen sich die Norderstedter als Sieger fühlen. Durch ihr Durchhaltevermögen haben sie eines bereits bewiesen: Sie haben den Sinn der Rallye verstanden. Schließlich ist die erste Regel zugleich die wichtigste: "Warmduscher not wanted".