Kaltenkirchen. Nach dem Versprühen einer ätzenden Chemikalie im Großen Karl in Kaltenkirchen hat die Stadtverwaltung das Kreisgesundheitsamt um Unterstützung gebeten. Die Experten sollen klären, ob der Schimmel- und Algenentferner gesundheitsschädlich ist. "Die Bewertung ist noch nicht abgeschlossen", hieß es gestern beim Kreis Segeberg.

Wie berichtet, hatten mehrere Mieter des Hochhauses übereinstimmend berichtet, dass Handwerker das Mittel ohne Schutzkleidung versprüht hätten. Dabei sollen zahlreiche Bewohner mit dem Sprühnebel in Kontakt geraten sein. "Wir wollen herausbekommen, wer das gemacht hat", sagt Bürgermeister Hanno Krause, der die neuen Besitzer des Hochhauses schriftlich um eine Auskunft gebeten hat. Dieselben Handwerker, die das Gift versprüht haben, entrümpeln derzeit Dachböden und Keller. Hanno Krause: "Dort ist alles voller Müll."

Unterdessen wurde bekannt, dass das Hochhaus mit seinen 230 Bewohnern vor zwei Monaten kurz vor der Räumung stand. Noch-Eigentümer Gerd Thormählen hatte die Stromrechnungen nicht bezahlt, sodass der Versorger E.on Hanse damit gedroht hatte, die Leitungen zu dem Hochhaus zu unterbrechen. Aus Sicherheitsgründen darf das Gebäude ohne Elektrizität nicht bewohnt werden.

Die Gesellschaft Schöner Wohnen, die das Gebäude spätestens zum Jahreswechsel übernehmen wird, erklärte sich daraufhin bereit, schon jetzt die aktuellen Rechnungen von E.on Hanse zu bezahlen.