Ellerau. Der "Fall Dose" hat in Ellerau zu einem politischen Eklat geführt. Vor Beginn der Gemeindevertretersitzung sind am Mittwoch fünf Mitglieder der AE-Fraktion von ihren politischen Ämtern zurückgetreten. Mit dieser geschlossenen Aktion wollten sie ihren Unmut und ihren Protest gegen die Veröffentlichung einer vertraulichen Ermahnung des Ältestenrates für den stellvertretenden Bürgermeister und AE-Gemeindevertreter Joachim Dose ausdrücken.

Fraktionsvorsitzender Wolfgang Dutsch, Thomas Schrader, Gisela und Joachim Luther sowie Nadine Jarren gaben ihre Mandate zurück und schwächten die Position der Fraktion Aktives Ellerau. Einige Fraktionsstühle werden deshalb bis zum Ende der Legislaturperiode frei bleiben, trotzdem bleibt die AE stärkste Fraktion im Gemeinderat. Joachim Dose selbst zieht keinen Rücktritt in Erwägung. "Das wäre ein Schuldeingeständnis", sagt der Orts- und Kreispolitiker. "Ich bleibe bis zum Ende der Legislaturperiode im Gemeinderat und werde wahrscheinlich wieder antreten." Der Ältestenrat hatte Dose in einem vertraulichen Brief aufgefordert, "sich insbesondere in der Öffentlichkeit stets rücksichtsvoll und der Würde des Amtes angemessen zu verhalten, sodass ihr Verhalten von den Bürgern weder als anstößig noch als taktlos empfunden werden kann". Dose erhielt zudem eine Ermahnung.

Während der Ratssitzung beschlossen die Politiker, die Kommunalaufsicht bei die Klärung des Falles einzuschalten.