Der Norderstedter Rock-'n'-Roll-Sänger tritt heute in Burglengenfeld auf. Dort hat Elvis Presley seinen Militärdienst absolviert

Norderstedt. Lässig schreitet der King of Rock 'n' Roll die Gangway hinunter, den Seesack locker geschultert. Am 1. Oktober 1958 kommt Elvis Presley als Soldat nach Deutschland und versetzt vor allem die musikbegeisterten Teenager in Ekstase. Heute vor 35 Jahren verstarb der King of Rock 'n' Roll. Beide Ereignisse werden dort zusammengeführt, wo der berühmte Sänger einst seinen Militärdienst absolvierte - ein "kleiner Elvis" aus Norderstedt ist dabei: Heute singt Heinrich Schilling im Oberpfälzer Volkskundemuseum in Burglengenfeld.

Heppo Steel, so nennt sich Heinrich, wenn er auf der Bühne steht, singt Elvis-Songs während einer Gedenkveranstaltung im Museum. Elvis und Heppo - das sind zwei, die eigentlich zusammengehören - auch wenn sie sich nie begegnet sind. "Return to Sender", "Devil in Disguise" oder "Let me be your Teddy Bear" sind Songs, die der Norderstedter Sänger ohnehin in seinem Repertoire hat, in Burglengenfeld singt er sie natürlich auch. Zahllose Andenken, Schallplatten und andere Erinnerungen an Elvis und seine Musik haben Frauen und Männer in der Oberpfalz gesammelt. Sie sind im Burglengenfelder Volkskundemuseum zu sehen. Höhepunkt und Abschluss der Ausstellung "Elvis in der Oberpfalz", die seit dem 13. Mai läuft, ist die Show mit Heppo Steel als Elvis-Interpret.

Die Konstellation "Heppo, Elvis und die Oberpfalz" ist einem Zufall zu verdanken. Heppo hat Verwandte in der Nähe und überreichte seine Visitenkarte kürzlich während eines Besuches den Organisatoren der Ausstellung. "Ich bin eben ein kommunikativer Mensch", sagt Heinrich Schilling, 69, der hauptberuflich Inhaber eines Garten- und Landschaftsbaubetriebes ist. Diese Kommunikationsfreude hat sich ausgezahlt: Weil US-Commander Mitch Watkins aus Tennessee, der eigentlich den Elvis mimen sollte, absagen musste, wurde kurzerhand der freundliche ältere Herr aus Norderstedt gefragt.

Heinrich alias Heppo freut sich: Er rockt schließlich seit über 50 Jahren auf deutschen Bühnen und sollte einst "Deutschlands Antwort auf Elvis Presley" werden. Das hat nicht ganz geklappt. Aber heute kann er allen Elvis-Fans mal so richtig zeigen, wo der Hammer wirklich hängt.