Bramstedter Bürgermeister tritt ohne Gegenkandidat zur Wahl am 23. September an

Bad Bramstedt. Wenn am 23. September in Bad Bramstedt die Stimmen ausgezählt werden, dürfte die Frage nach dem Wahlsieger kaum noch interessieren. Viel spannender wird die Antwort auf die Frage sein, wie viele Bramstedter Hans-Jürgen Kütbach (FDP) ihre Stimme gegeben haben. Dass der amtierende Bürgermeister bestätigt von einem Wählervotum in seiner dritte Amtszeit durchstarten wird, ist klar, da der 52-Jährige als einziger Kandidat ins Rennen gehen wird. Doch klar ist auch, dass nur wenige Menschen in die Wahlkabinen gehen werden, wenn der Sieger schon vorher feststeht.

Auf den Stimmzetteln können die Bürger ihr Kreuzchen bei Ja oder Nein machen, wenn sie einer weiteren Amtszeit zustimmen oder sie ablehnen. Für den Wahlsieg muss die Zahl der Ja-Stimmen überwiegen. Theoretisch würde eine einzige genügen. Eine Mindestzahl von abgegebenen Stimmen sieht die Kommunalverfassung bei Bürgermeisterwahlen nicht vor.

Dass er ohne Gegenkandidaten antreten wird, wertet Kütbach als grundsätzliches Vertrauen in seine Arbeit im Rathaus. "Dafür bin ich dankbar", sagte er. Nach der Ausschreibung des Postens hatte sich lediglich eine Frau im Rathaus gemeldet, deren Unterlagen jedoch nicht einmal im Ansatz den formellen Erfordernissen entsprachen. Ihre Meldung wurde lediglich als "Interessenbekundung" gewertet.

Auch die Bramstedter Parteien hatten darauf verzichtet, eigene Bewerber aufzustellen. Zum einen, weil Kütbach in Bad Bramstedt großes Ansehen genießt und sich kaum ein Kandidat für einen chancenlosen Wahlkampf finden würde. Zum anderen, weil zumindest darüber Einigkeit herrscht, dass Kütbach seinen Job nicht schlecht macht.

Er ist der einzige hauptamtliche Bürgermeister Schleswig-Holsteins mit FDP-Parteibuch und kam vor zwölf Jahren als Nachfolger von Udo Gandecke ins Amt. Bei seiner Wiederwahl vor sechs Jahren setzte er sich deutlich gegen einen Kandidaten der SPD durch. Die jetzige Amtszeit endet am 31. Januar dieses Jahres.

Im vergangenen Dezember hatte Kütbach seine Entscheidung verkündet, sich erneut zur Wahl zu stellen. Zuvor habe er über andere Varianten nachgedacht. Dazu gehörte die Rückkehr in seinen erlernten Beruf als Rechtsanwalt. Außerdem hatte Kütbach erwogen, in die Politik zu gehen, zum Beispiel in den Bundestag als Nachfolger seines Bramstedter Parteifreundes Jürgen Koppelin, der zur Bundestagswahl im kommenden Jahr seine politische Karriere in Berlin beendet. Kütbachs Entscheidung im Dezember fiel nach einer Serie desaströser Wahlergebnisse für die FDP.

"Ich wünsche ich mir am Wahltag eine gute Beteiligung", sagt der Amtsinhaber, der mit Aktionen und Gesprächsangeboten verstärkt ab Anfang September um Zuspruch bei den Bürgern werben will.