Nur der langjährige FDP-Abgeordnete Jürgen Koppelin tritt nicht wieder an. Bundestagswahl zwischen 27. August und 27. Oktober 2013.

Kreis Segeberg. Der Termin für die nächste Bundestagswahl steht noch nicht fest. Den gibt der Bundespräsident im Einvernehmen mit dem Bundeswahlleiter erst im Januar 2013 bekannt. Aber die Bürger können sich darauf einstellen, dass zwischen 27. August und 27. Oktober 2013 gewählt wird. Das ergibt sich aus Artikel 39 des Grundgesetzes: Danach darf die Wahl frühestens 46 und spätestens 48 Monate nach dem Beginn der laufenden Wahlperiode stattfinden - vorausgesetzt, der Bundestag wird nicht vorher aufgelöst.

Fest steht indessen jetzt schon, dass sich vier aktive Bundestagskandidaten aus dem Kreis Segeberg wieder zur Wahl stellen wollen. Nur der langjährige FDP-Bundestagsabgeordnete Jürgen Koppelin aus Bad Bramstedt tritt nicht wieder an.

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Die aktuellen Bundestagsabgeordneten der CDU im Kreis Segeberg sind Gero Storjohann (Wahlkreis Segeberg/Storman-Nord), Rolf Koschorrek (Wahlkreis Steinburg/Dithmarschen-Süd/Segeberg-West mit Bad Bramstedt und den Gemeinden im Amt Bramstedt-Land) und Philipp Murmann (Wahlkreis Plön/Neumünster mit Boostedt, Rickling, Groß Kummerfeld, Klein Kummerfeld, Daldorf und Heidmühlen im Kreis Segeberg). Koschorrek, 56, ist seit 2005 im Bundestag, Murmann, 48, seit 2009, Storjohann, 54, seit 2002. Alle drei zieht es wieder in das Berliner Bundesparlament, wobei zumindest Gero Storjohann und Rolf Koschorrek nach dem jetzigen Stand innerparteilich ohne Gegenkandidaten bleiben dürften.

Über die Kandidatur Koschorreks wird am Montag, 29. Oktober, während der Wahlkreismitgliederversammlung im Collosseum in Wilster entschieden. Gero Storjohann, der auch Kreisvorsitzender der CDU und Präsident der Landesverkehrswacht Schleswig-Holstein ist, stellt sich bereits am Freitag, 21. September, im Hotel Teegen in Leezen zur Wahl. Gegenkandidaten können sich noch melden, bisher ist jedoch niemand in Sicht, der den beiden die Bundestagskandidatur streitig machen will. Der CDU-Kreisvorstand rechnet auch nicht damit, dass sich in letzter Minute noch jemand zur Wahl stellt, um Gero Storjohann die Bundestagskandidatur streitig zu machen. Bei den Bundestagswahlen 2005 und 2009 wurde er in seinem Wahlkreis direkt gewählt, 2002 gelangte er über die schleswig-holsteinische Landesliste in den Bundestag.

Im Wahlkreis von Philipp Murmann könnte es hingegen zu einer Stichwahl kommen. Offiziell ist es noch nicht, aber Insider glauben zu wissen, dass sich der frühere Landtagsabgeordnete Werner Kalinka ebenfalls zur Wahl stellen will. Angemeldet hat er seine Kandidatur bis jetzt allerdings noch nicht. Die Wahlkreismitgliederversammlung findet am 19. September in der Stadthalle Neumünster statt.

Bei der SPD sind die Verhältnisse offenbar klar. Der frühere parlamentarische Staatssekretär in den Bundesministerien für Gesundheit und Soziale Sicherung sowie Arbeit und Soziales, Franz Thönnes, 57, bewirbt sich wieder als Direktkandidat im Wahlkreis 8 (Segeberg/Stormarn-Nord). Thönnes, der von Ammersbek nach Norderstedt gezogen ist, sitzt seit 1994 im Bundestag. Die entscheidende Wahlkreisdelegiertenkonferenz wurde vom SPD-Kreisverband auf den 4. Dezember in Henstedt-Ulzburg festgesetzt. Einen Gegenkandidaten hat Franz Thönnes nach Angaben des SPD-Kreisbüros in Norderstedt bisher nicht. Thönnes wurde 2002 direkt in den Bundestag gewählt, 2005 und 2009 kam er über die Landesliste in das Parlament.

Der FDP-Bundestagsabgeordnete Jürgen Koppelin aus Bad Bramstedt (Dithmarschen/Steinburg/Segeberg-West) hat den Orts- und Kreisverbänden der FDP in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass er nicht wieder kandidieren wolle. "Eine erneute Kandidatur für den Bundestag, dann im Lebensalter von 68 Jahren, habe ich für mich völlig ausgeschlossen", erklärte der Bramstedter, der von 1993 bis 2011 auch Landesvorsitzender der FDP in Schleswig-Holstein war und seit 2011 deren Ehrenvorsitzender ist. Koppelin ist seit 1990 Abgeordneter im Bundestag. In seiner Fraktion hatte der medienwirksame Politiker eine Vielzahl von Funktionen: Er war unter anderem parlamentarischer Geschäftsführer und stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Aktuell ist er Obmann der Freidemokraten im Haushaltsausschuss des Bundestages.