Mindestens 15 000 Euro Schaden. Kripo ermittelt wegen Brandstiftung

Norderstedt. "Ich bin noch immer geschockt", sagte Anette Reinders. Norderstedts Dezernentin für Bildung, Soziales, Sport, Jugend und Kitas saß zwar gestern Morgen schon wieder in ihrem Arbeitszimmer im Rathaus, hatte aber den herben Verlust noch nicht weggesteckt: Der Wohnwagen, der für sie und ihren Mann zur rollenden Heimat geworden war, brannte in der Nacht zu Montag komplett aus.

Gegen 23.15 Uhr entdeckte ihr Mann das Feuer an der Straße Syltkuhlen in Norderstedt, wo er den "Hobby Deluxe" auf einem Parkstreifen abgestellt hatte. Er alarmierte die Feuerwehr, setzte sich in den Kia seiner Frau und fuhr den Kleinwagen aus der Gefahrenzone. Die Flammen hatten die Stoßstange schon angegriffen, weitere Schäden entstanden aber nicht. Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Friedrichsgabe konnten nicht verhindern, dass der Wohnwagen komplett ausbrannte. Nur die Gasflasche überstand den Brand fast unbeschadet.

"Der Wagen war erst ein Jahr alt, jahrelang sind wir mit dem alten rumgefahren", sagte Reinders, die den Schaden auf mindestens 15 000 Euro schätzt. Dazu kämen noch Kleidung, ein Fernseher und andere Dinge, die sich noch im Wagen befanden. Sie und ihr Mann gehen davon aus, dass ein Brandstifter am Werk war, schließen aber gezielte Rachefeldzüge wegen der hervorgehobenen Position der Dezernentin aus. Die Kriminalpolizei Norderstedt bestätigt zunächst nicht, dass es sich um Brandstiftung handelt, hat aber die Ermittlungen aufgenommen.

Erst vor Kurzem brannten zwei Pkw in Norderstedt. "Da die Brandorte relativ weit auseinander liegen, dürfte es sich nicht um eine Brandserie mit immer denselben Tätern handeln", sagt Silke Westphal, Sprecherin der Polizeidirektion Segeberg. Für den Wohnwagen-Brand sucht die Polizei Zeugen. Hinweise unter der Telefonnummer 040/52 80 60 an die Kripo in Norderstedt.